Messe und ökumenische Segensfeier beschließen Katholikentag Lehmann ermutigt Christen zum Bekenntnis zu Gott

Ulm (rpo). Vor rund 26.000 Menschen hat Kardinal Karl Lehmann am Sonntag zum Abschluss des 95. Katholikentages in Ulm gesprochen. Er rief die Christen zum persönlichen und aufrichtigen Bekenntnis zu Gott auf.

Bilder vom Katholikentag 2004
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<P>Ulm (rpo). Vor rund 26.000 Menschen hat Kardinal Karl Lehmann am Sonntag zum Abschluss des 95. Katholikentages in Ulm gesprochen. Er rief die Christen zum persönlichen und aufrichtigen Bekenntnis zu Gott auf.

Nur so könne man auch mit der Kraft Gottes in Kontakt kommen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz beim Schlussgottesdienst des Laientreffens am Sonntag vor rund 26.000 Menschen, die trotz starken Regens auf den Festplatz Friedrichsau gekommen waren.

Wenn der Glaube der Einzelnen nicht geförderte werde, wären selbst die eindrucksvollsten Katholiken- und Kirchentage umsonst, sagte Lehmann weiter. Er rief die Gläubigen dazu auf, sich zu engagieren für eine "aufrichtige Erfüllung" des neuen Zuwanderungsgesetzes, das Zusammenwachsen Europas, die Sanierung der Sozialsysteme und die Bekämpfung der Armut.

Erstmals in der 156 Jahre langen Geschichte des Laientreffens war in die katholische Messe eine ökumenische Segensfeier integriert, die von den katholischenn Bischöfen Gebhard Fürst und Reinhard Marx sowie ihren evangelischen Kollegen Gerhard Maier und Margot Käßmann zelebriert wurde.

Rund 25.000 Dauerteilnehmer sowie rund 30.000 Tagesgäste zählten die Veranstalter des Treffens unter dem Motto "Leben aus Gottes Kraft". Rund 800 Veranstaltungen fanden von Mittwoch bis Sonntag in Ulm und Neu-Ulm statt.

Die Organisatoren des Katholikentags zogen bereits am Samstag ein positives Fazit. Sie betonten den starken ökumenischen Akzent der Veranstaltung, hoben aber auch die ausgeprägte spirituelle Dimension hervor. Es sei auch ein frommer Katholikentag gewesen, sagte Lehmann. Ein Jahr nach dem ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin habe sich gezeigt, dass ein eigener Katholikentag der Gemeinsamkeit der Kirchen nicht schade.

Es sei mehr in Erfüllung gegangen als erwartet, bilanzierte der Bischof der ausrichtenden Diözese Rottenburg-Stuttgart, Fürst. Besonders hob er den ökumenischen Gottesdienst am Freitagabend im evangelischen Ulmer Münster hervor, bei dem die größte evangelische Kirche Deutschlands mit Platz für 2.500 Menschen wegen Überfüllung geschlossen werden musste. Ausdrücklich dankte er den zahlreichen engagierten Laien und Ehrenamtlichen, die den Katholikentag erst möglich gemacht hätten.

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, nannte den Katholikentag eine Zeitansage und Positionsbestimmung. Deutsche Katholikentage seien Orte des öffentlichen Dialogs, so habe man auch über viele Themen "in einer guten Weise gestritten".

Lehmann diskutierte mit Kirchenkritiker Küng

Einer der Höhepunkte des Katholikentages war am Samstag ein Podiumsgespräch zwischen Kardinal Lehmann und dem Tübinger Theologen Hans Küng, dem 1979 vom Vatikan unter anderem wegen seiner Kritik an der Unfehlbarkeit des Papstes die Lehrerlaubnis entzogen worden war. Rund 6.000 Zuhörer kamen zur ersten öffentlichen Diskussion der beiden Theologen über die Stellung von Papst, Bischöfen und Laien.

Im kommenden Jahr findet Ende Mai in Hannover ein evangelischer Kirchentag statt. Der nächste Katholikentag kommt im Jahr 2006 in Saarbrücken zusammen. Zwischen 2008 und 2010 soll dann der zweite Ökumenische Kirchentag stattfinden. Eine Entscheidung über Ort und Termin soll in den kommenden Monaten fallen.

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