Studie "Lebensglück" in Deutschland stagniert

Berlin (RPO). Die Lebenszufriedenheit der Deutschen ist einer Studie zufolge seit Beginn der 1990er Jahre nahezu unverändert geblieben. In Westdeutschland sei das "Lebensglück" sogar leicht gesunken, teilte die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am Dienstag in Berlin mit.

Die Städte mit der besten Lebensqualität 2009
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Foto: Stadt Düsseldorf

Im Auftrag der Initiative hat der Wissenschaftler Ulrich van Suntum vom Centrum für angewandte Wirtschaftsforschung Münster ein "Glücks-Bruttoinlandsprodukt" ermittelt. Das "Glücks-BIP" soll die klassischen Wohlstandsmaße wie Einkommen und Vermögen durch weitere, nachweislich glücksrelevante Indikatoren ergänzen. Darunter fielen etwa Arbeitsplatzsicherheit, Einkommensverteilung, Gesundheit und Familienstatus.

Die Jahre 1997 und 2004 hätten relative Tiefpunkte im "Lebensglück" der Deutschen dargestellt, während 2001 die Lebenszufriedenheit einen Höhepunkt erreichte habe. Dieses Muster folge der eigentlichen Konjunktur mit etwa einem Jahr Zeitverzögerung. So habe sich die Wirtschafts- und Finanzkrise bis 2008 noch nicht negativ in der Lebenszufriedenheit bemerkbar gemacht, weil die positive Arbeitsmarktlage nachwirke.

Die Studie basiert nach Angaben der INSM auf Daten des sozioökonomischen Panels, für das jährlich knapp 20.000 Personen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zu sozialen und wirtschaftlichen Themenschwerpunkten befragt werden.

Deutsche wollen 2010 weniger Stress und mehr Familienleben

Die Deutschen wollen im kommenden Jahr weniger Stress und mehr Zeit für Familie und Sport haben. Laut einer aktuellen Studie über die guten Vorsätze der Bundesbürger wollen 59 Prozent Stress abbauen, 51 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Zeit mit Familie und Freunden und jeder Zweite will mehr Sport treiben.

Dabei fühlen sich besonders die 30- bis 44-Jährigen durch Zeitdruck im Job (64 Prozent) und den Anspruch, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen (54 Prozent), unter Druck, heißt es in einer am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK). Fast jeden Zweiten dieser Altersgruppe belasteten zudem finanzielle Sorgen.

Im Vergleich zur Umfrage für das Jahr 2008 spielen gesundheitliche Sorgen und familiäre Probleme heute eine größere Rolle. Damals habe sich etwa jeder Dritte gestresst gefühlt, während es heute fast jeder Zweite sei, so die Studie. Vor allem Geringverdiener plagten gesundheitliche und finanzielle Sorgen, bei den Gutverdienern seien es vor allem berufliche Zwänge und familiärer Ärger. Die größte Angst vor einem Jobverlust haben Bürger mit mittleren Einkommen.

(DDP/KNA/felt)
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