Wegen Mitgliedschaft in schlagender Burschenschaft Sachsens Landesbischof Carsten Rentzing ‎will Amt niederlegen

Dresden · Carsten Rentzing zieht Konsequenzen aus der Affäre um seine Mitgliedschaft in der „Alten Prager Landsmannschaft Hercynia“. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt will der Landesbischof von Sachsen zurücktreten.

 Carsten Rentzing, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Carsten Rentzing, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Sachsens Landesbischof Carsten Rentzing will sein Amt niederlegen. Das teilte das Landeskirchenamt am Freitag mit. Rentzing war wegen seiner Mitgliedschaft in einer Burschenschaft in die Kritik geraten. Die aktuelle Diskussion sei nicht nur für ihn persönlich, sondern für die gesamte Kirche eine Belastung. „Um ‎Schaden von meiner Kirche abzuwenden, habe ich mich entschieden, mein Amt zum nächstmöglichen ‎Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen“, kündigte der 52-Jährige an, der seit 2015 Landesbischof ist.

In einem Interview mit der „Sächsischen Zeitung“ hatte ‎der als konservativ geltende Rentzing die Mitgliedschaft in der schlagenden Burschenschaft öffentlich gemacht, die seit seiner Studentenzeit in Frankfurt am Main bestehe. Er betonte, kein aktives Mitglied der „Alten Prager Landsmannschaft Hercynia“ mehr zu sein. „Ich trage diesen Teil meiner Biografie ganz bewusst nicht offen vor mir her, aber ich stehe dazu, dass es ein Abschnitt in meinem Leben war, den ich nicht verleugnen kann und will“, erklärte Rentzing später.

Nach Bekanntwerden der Mitgliedschaft hatten Christen eine Online-Petition gestartet und eine Distanzierung gefordert. Die Petition haben bisher mehr als 800 Menschen unterschrieben, unter anderem Andreas Dohrn, Pfarrer der Peterskirche in Leipzig.

(atrie/dpa)
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