Schneechaos Lage im Münsterland weitgehend stabil

Münster (ddp-nrw). In Nordrhein-Westfalen atmen die Menschen auf: Nach dem Schneechaos vom Wochenende ist die Stromversorgung im westlichen Münsterland weitgehend wieder hergestellt worden. Nur einige Bauernhöfe im Außenbereich der Kreise Borken und Steinfurt müssen wahrscheinlich noch einige Tage ohne Strom auskommen.

Schneechaos in NRW
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Foto: AP

Derzeit seien noch rund 1200 Menschen vor allem im Kreis Steinfurt ohne dauerhafte Stromversorgung. Deshalb sei der Katastrophenalarm in dem Kreis auch weiterhin in Kraft. Der Krisenstab wurde nach Angaben des Sprechers unterdessen von 20 auf etwa 5 Personen reduziert.

Die neue Vorsitzende des Bundestags-Verbraucherschutzausschusses, Bärbel Höhn (Grüne), forderte unterdessen, dass die Energiekonzerne künftig bei Stromausfällen Schadensersatz an die Kunden zahlen sollen. Die Energiekonzerne seien angesichts ihrer Milliardengewinne in der Pflicht, für die der Gesellschaft verursachten Schäden aus Naturkatastrophen zu haften, sagte sie. Deshalb sollte eine gesetzliche Regelung wie in den Niederlanden angestrebt werden.

In den Niederlanden haben die Bürger bei Stromausfällen Anspruch auf 35 Euro Schadensersatz pro Haushalt. Der Energiekonzern RWE hat nach der Schneekatastrophe im Münsterland inzwischen angekündigt, auf freiwilliger Basis einen Härtefallfonds von fünf Millionen Euro einzurichten. Schadensersatzzahlungen schließt er aus.

Nach Ansicht der Verbraucherschutzzentrale NRW dürfte der von RWE bereitgestellte Fonds ausreichen, die Schäden der Privathaushalte zu decken. Anders sei es jedoch bei den Schäden für Industrie und Gewerbe. So liegt der Schaden nach Schätzungen der Industrie- und Handelskammer in Münster dort im dreistelligen Millionen-Bereich.

Nach Ansicht der Verbraucherschutzzentrale gibt es durchaus Hinweise darauf, dass RWE den Stromausfall hätte verhindern können. So hätte der Energieversorger mehr Strom durch seine Leitungen fließen lassen können. Dadurch wäre die Temperatur in den Leitungen gestiegen und die Auswirkungen des Wintereinbruchs wären nicht ganz so verheerend gewesen, hieß es.

(afp)
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