Nach 98 Tagen auf Weg zum Gnadenhof Kuh Yvonne bezieht ihr neues Zuhause

Stefanskirchen (RPO). Sie sorgte für bunte Schlagzeilen im Sommer: Nun hat die Kuh Yvonne nach drei Monaten Versteckspiel in den Tiefen der niederbayerischen Wälder ein neues Zuhause. Am Freitag traf das Rindvieh auf dem Gnadenhof Gut Aiderbichl ein, wie eine Sprecherin sagte.

Kuh Yvonne wird nach 98 Tagen in neues Heim gebracht
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Kuh Yvonne wird nach 98 Tagen in neues Heim gebracht

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Der Gnadenhof bei Deggendorf hatte die Kuh gekauft, nachdem sie Ende Mai von einem Viehhänger ausgebüxt war. Nach Angaben von Gut Aiderbichl wurde die Kuh am Freitagmorgen von einem Experten mit einem Blasrohr betäubt und mit einem Transporter auf den Gnadenhof gebracht.

Zuvor demonstrierte das sechs Jahre alte Rindvieh aber noch einmal seinen ausgeprägten Freiheitsdrang. Erst nach der zweiten Betäubung und einer höheren Dosis ließ sich das Tier bändigen und konnte auf die rund zweistündige Reise gehen.

Ein Landwirt hatte Yvonne nach monatelanger Flucht im Landkreis Mühldorf auf seiner Weide entdeckt, wo sie sich zu vier Kälbern gesellte. Die Weide ist nur wenige Kilometer von der Stelle entfernt, wo sich Yvonne in den Wald abgesetzt hatte. Sie wurde nun anhand der Ohrmarke klar identifiziert.

Nach dem Transport wurde Yvonne auf dem Gnadenhof von ihrem Sohn Friesi erwartet. Dort soll sie ihren Lebensabend verbringen. Die Kuh wurde nach Angaben einer Sprecherin zunächst in einen Stall gebracht, wo sie sich von den Strapazen der Betäubung und des Transports erholen sollte.

Die Suchaktion nach Kuh Yvonne in dem unzugänglichen Waldgebiet im Landkreis Mühldorf hatte landesweit die Medien in Atem gehalten. Nachdem die örtlichen Behörden das Rindvieh als Gefahr für den Straßenverkehr hatten erschießen lassen wollen, setzte die "Bild"-Zeitung sogar eine Prämie von 10.000 Euro aus, um sie lebend zu fangen.

Doch trotz der Mobilisierung von Jägern und Tierärzten und des Einsatzes von Spürhunden und Lockkühen wurde Yvonne zunächst nicht gefasst. Selbst als Stier Ernst an den Waldrand gebracht wurde, ließ sich Yvonne nicht verführen und blieb im Unterholz versteckt. Die Sprecherin von Gut Aiderbichl bezeichnete Yvonne als "eine der klügsten Kühe, die wir hier je gesehen haben".

(apd/ila)
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