Polizeiliche Kriminalstatistik Zahl der registrierten Straftaten in Deutschland gesunken
Berlin · Bundesweit wurden 2017 so wenige Straftaten wie seit 1992 nicht mehr registriert. "Deutschland ist sicherer geworden", sagt Innenminister Seehofer. "Gleichwohl gibt es zur Entwarnung keinen Anlass."
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 5,76 Millionen Straftaten registriert worden. Das waren 9,6 Prozent weniger als 2016 und so wenige wie seit 1992 nicht mehr. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl ist die erfasste Kriminalitätsrate sogar niedriger als in den vergangenen 30 Jahren, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag in Berlin bekanntgab.
Rechnet man die ausländerrechtlichen Verstöße heraus, kommt man auf 5,58 Millionen Straftaten (minus 5,1 Prozent). Als ein Grund für den Rückgang gilt, dass wegen der geringeren Zuwanderung weniger ausländerspezifische Vergehen wie illegale Einreisen und unerlaubte Grenzübertritte registriert wurden. Zum anderen ist es gelungen, Massendelikte wie Diebstahl einzudämmen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik wurde am Dienstag in Berlin vorgestellt.
Diebstähle machten wie in den Vorjahren einen Anteil von 36,3 Prozent an der gesamten Kriminalität aus. Im Vergleich zum Jahr davor sank ihre Anzahl um 11,8 Prozent auf 2,09 Millionen Fälle. Mit 23 Prozent besonders stark zurückgegangen sind Wohnungseinbrüche, die aber immer noch 116.540 Fälle ausmachen. Bei 52.495 davon handelte es sich um Versuche. Mit 9,2 Prozent stark angestiegen sind allerdings die Rauschgiftdelikte. 330.580 Fälle wurden hier registriert.
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Einige Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik im Überblick
Straftaten insgesamt In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 5,76 Millionen registrierte Straftaten verübt, das entspricht einem Minus von 9,6 Prozent. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1993. Rechnet man die ausländerrechtlichen Verstöße heraus, kommt man auf 5,58 Millionen Straftaten (minus 5,1 Prozent). Die Aufklärungsquote stieg im Jahr 2017 auf 57,1 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchststand. Als ein Grund für den Rückgang der Fallzahlen führen die Experten an, dass angesichts der geringeren Zuwanderung weniger ausländerspezifische Vergehen wie illegale Einreisen und unerlaubte Grenzübertritte registriert wurden. Zum anderen ist es der Polizei offenbar gelungen, Massendelikte wie Diebstahl einzudämmen.
Täter Es wurden 2,11 Millionen Tatverdächtige ermittelt, was einem Rückgang um 10,5 Prozent entspricht. Darunter befanden sich 1,38 Millionen deutsche (minus 2,2 Prozent) und 736.265 nicht-deutsche Tatverdächtige (minus 22,8 Prozent). Der Anteil tatverdächtiger Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr von 40,4 auf 34,8 Prozent reduziert.
Diebstahl Dominierend waren wie in den Vorjahren die Diebstahlsdelikte, die einen Anteil von 36,3 Prozent an der Gesamtkriminalität haben. Im Vergleich zum Jahr davor sank ihre Anzahl um 11,8 Prozent auf 2,09 Millionen Fälle. Taschendiebstähle gingen um 22,7 Prozent auf 127.376 Fälle zurück. Auch wurden weniger Autos geklaut (minus 8,6 Prozent) und weniger Fahrräder entwendet (minus 9,8 Prozent). Ladendiebstähle Diese sind um 6,6 Prozent rückläufig.
Einbrüche Mit 23 Prozent besonders stark zurückgegangen sind im Bereich der Diebstähle die Wohnungseinbrüche, die aber immer noch 116.540 Fälle ausmachen. Bei 52.495 davon handelte es sich um Versuche. Im Vorjahr waren die Einbrüche zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zurückgegangen.
Gewalt Auch die Zahl der Gewaltverbrechen ist mit einem Minus von 2,4 Prozent rückläufig (Gesamtzahl 188.946). In 137.058 Fällen handelte es sich um gefährliche und schwere Körperverletzung (minus 2,1 Prozent). Raubdelikte gingen um 9,7 Prozent zurück (38.849 Fälle). Fälle von Mord und Totschlag sowie Tötung auf Verlangen nahmen um 1,6 Prozent auf 2379 Fälle ab, wobei hier die Zahl der Versuche mit 72,4 Prozent überwiegt. Betrachtet man nur die registrierten Morddelikte, so gibt es allerdings einen Anstieg um 24 auf 785 Fälle. Über die Hälfte (56 Prozent) waren hiervon Versuche.
Ausländerrechtliche Verstöße Diese sanken um 63,1 Prozent - so etwa die unerlaubte Einreise nach dem Aufenthaltsgesetz um fast 80 Prozent (50.147 Fälle) und der unerlaubte Aufenthalt um 48,4 Prozent (116.344).