Alle Infos im Überblick „Weihnachtskomet“ Leonard ist im Advent mit bloßem Auge zu sehen

Düsseldorf · In den nächsten Tagen ist am Sternenhimmel ein Highlight zu entdecken: der Komet Leonard zieht dann besonders nah an der Erde vorbei. Wer ihn sehen will, sollte diese Chance nutzen – denn nach Weihnachten verschwindet er aus unserem Sonnensystem.

 Der Komet „C/2021 A1 Leonard“, aufgenommen im November am Bayfordbury Observatory der Universität Hertfordshire in England.

Der Komet „C/2021 A1 Leonard“, aufgenommen im November am Bayfordbury Observatory der Universität Hertfordshire in England.

Foto: dpa/-

Für Astronomie-Fans hält der vorweihnachtliche Himmel in diesem Jahr etwas Besonderes bereit: der Komet „C/2021 A1 Leonard“ zieht an der Erde vorbei und könnte mit bloßem Auge sichtbar sein. Der eisige Brocken rast mit einer Geschwindigkeit von etwa 70 Kilometern pro Sekunde durch unser Sonnensystem.

Wann kann man den Komet Leonard mit bloßem Auge sehen?

Am dritten Advent (12. Dezember) kommt der Komet der Erde am nächsten. Wie das Planetarium Hamburg auf seiner Webseite informiert, zieht der sogenannte Schweifstern dann am nächsten an der Erde vorbei – in einer Entfernung von 34 Millionen Kilometern. Das klingt nach einer sehr großen Entfernung, doch offensichtlich ist das nah genug, um den Kometen zu entdecken, erklärt Thomas Kraupe, Direktor des Planetariums: „Vielleicht lässt sich Leonard sogar mit bloßem Auge erblicken. Aufgrund der Vorwärtsstreuung von Dampf und Staub könnte seine Helligkeit groß genug dafür werden.“ Sollte das nicht der Fall sein, könne ein Fernglas helfen. Die beste Beobachtungszeit ist demnach vor Beginn der Morgendämmerung, zwischen sechs und sieben Uhr morgens.

Warum heißt der Komet „Leonard“?

Der Komet Leonard ist nach seinem Entdecker benannt: dem amerikanischen Astronom Gregory J. Leonard. Er hat bereits mehrere Asteroiden entdeckt und ist an der University of Arizona tätig.

Wo kann man Komet Leonard beobachten?

Der Komet Leonard ist in den nächsten Tagen von Deutschland aus sichtbar – Interessierte sollten den Himmel in Richtung östlicher Horizont beobachten, heißt es von der Vereinigung der Sternfreunde. Die Amateur-Astronomen raten jedoch ebenfalls zum Fernglas.

Wann wurde der Komet Leonard entdeckt?

Der Astronom Gregory J. Leonard entdeckte den nach ihm benannten Kometen am 3. Januar 2021 am Mount-Lemmon-Observatorium im US-Bundesstaat Arizona.

Was genau ist ein Komet eigentlich?

Kometen sind mehrere Milliarden Jahre alt und stammen aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems. Sie bestehen aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein. Nähert sich ein Komet der Sonne, beginnt sein meist nur wenige Kilometer großer Kern zu verdampfen und bildet eine dichte Staub- und Gaswolke. Später entsteht der Kometen-Schweif.

Hat man noch eine andere Möglichkeit Komet Leonard zu sehen, wenn man ihn 2021 verpasst hat?

Am 18. Dezember soll er in etwa 4,2 Millionen Kilometern Entfernung an Venus vorbeiziehen – dann kann man ihn laut Information des Planetariums Hamburg möglicherweise nochmals sehen, gegen 17 Uhr im Südwesten. Danach rase der Komet weiter südwärts und sei ab Weihnachten bei uns nicht mehr zu sehen. „Die Zeit vor Weihnachten wird also die einzige Chance sein, Komet Leonard zu beobachten“, so Thomas Kraupe vom Hamburger Planetarium. „Der vagabundierende Brocken wird nämlich, nach seinem Vorbeiflug an der Sonne am 3. Januar 2022, auf seiner lang gestreckten hyperbolischen Flugbahn aus dem Sonnensystem hinausgeschleudert – auf Nimmerwiedersehen.“

(bora/dpa)
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