Terrorverdacht erhärtet Kofferbomben-Täter angeblich identifziert

Düsseldorf (RP). Die Ermittler haben offenbar Hinweise auf den Täter, der Ende Juli zumindest eine der beiden Kofferbomben in Regionalzügen in NRW deponiert hat. Einem Pressebericht zufolge hat die Polizei den Mann mit Hilfe von Videoaufnahmen von Bahnsteigen identifziert. Er befinde sich jedoch weiter auf freiem Fuß.

 Am Dortmunder Bahnhof war eine Kofferbombe entdeckt worden.

Am Dortmunder Bahnhof war eine Kofferbombe entdeckt worden.

Foto: ddp, ddp

Mit dem Sprengstoff sollte nach Auskunft hochrangiger Sicherheitsexperten mit großer Wahrscheinlichkeit ein Terroranschlag verübt werden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

Dem Bericht zufolge haben erste Auswertungen der Videoaufnahmen an den Bahnsteigen Hinweise auf einen Mann ergeben, der zumindest einen der Koffer abgelegt haben soll. Die Polizei habe diesen Mann identifiziert, aber bislang noch keine Erkenntnisse über dessen Hintergrund und Aktivitäten. Der Mann soll sich auf freiem Fuß befinden.

Es gebe nach Auskunft aus Sicherheitskreisen zudem Hinweise, wonach ein zweiter Täter an den Vorbereitungen beteiligt gewesen sein könnte. Die beiden Koffer mit Gasflaschen und Zündmechanismus waren am 31. Juli in zwei Regionalzügen entdeckt worden, die während des Berufsverkehr in der Regel gut besetzt sind.

Ferner haben nach dem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" Untersuchungen durch Techniker des Bundeskriminalamts ergeben, dass die beiden Bomben zur selben Zeit hätten gezündet werden sollen und auch zündfähig gewesen seien. "Ihre Sprengkraft wäre so groß gewesen, dass eine Explosion die Dimension des U-Bahn-Anschlags von London im Sommer 2005 erreicht hätte", zitierte das Blatt einen hohen Sicherheitsverantwortlichen. Bei dem Londoner Anschlag auf drei U-Bahnen und einen Bus waren 52 Menschen getötet und 700 verletzt worden. Die Tat steht diesen Informationen zufolge offenbar nicht in Verbindung mit dem Krieg im Libanon.

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