Trauer um Thomas Dörflein Knuts "Papa" hatte Krebs

Berlin (RPO). Der Knut-Pfleger Thomas Dörflein starb an einem Herzinfarkt. Kurz zuvor hatte er ein Krebsleiden besiegt. Laut Medienberichten diagnostizierten Ärzte bei dem Tierpfleger bereits im April Blasenkrebs.

Thomas Dörflein - was war er für ein Mensch?
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"Thomas hatte ein lange und schwere Krankheit", bestätigte seine Lebensgefährtin gegenüber der "Bild"-Zeitung.

Bereits im April war Dörflein über mehrere Wochen nicht im Berliner Zoo erschienen. Offiziell war er im Urlaub, doch einige Kollegen wussten bereits von seiner schlimmen Krankheit.

Knuts Pfleger hatte den Krebs besiegt. Am Montag war er dann überraschend zusammengebrochen und gestorben. Es gab keine äußerlichen Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden oder einen Selbstmord.

Eine Thrombose (Blutklumpen) verursachte bei dem 44-Jährigen einen Herzinfarkt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. "Der gerichtsmedizinischen Untersuchung zufolge führte eine frisch gebildete Thrombose zur mangelhaften Blutversorgung des Herzens", teilte die Behörde bereits am Dienstag in Berlin mit.

Eine Thrombose ist ein Blutgerinsel in einem Gefäß. Oft entstehen diese Blutklumpen in den Beinvenen. Löst sich ein Thrombus und gelangt in die Blutbahn, spricht man von einer Embolie. Ein Herzinfarkt ist dann eine häufige Folge, weil das Gerinsel die Versorgung des Herzens unterbricht.

Die Anteilnahme an Dörfleins Schicksal ist nach wie vor riesig. Im Berliner Zoo zeigten sich Mitarbeiter und Besucher am Dienstag tief erschüttert. Rosen, Blumensträuße, Briefe und eine Grabkerze wurden vor dem Bärengehege niedergelegt.

Auch Politiker äußerten sich betroffen über den Tod des 44-Jährigen. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) kondolierte der Mutter des Verstorbenen.

Wowereit schrieb an Dörfleins Mutter, mit der erfolgreichen Aufzucht von Knut habe Dörflein Berliner Geschichte geschrieben. Dabei sei er immer bescheiden und bodenständig geblieben, das große Pathos sei seine Sache nicht gewesen.

Es sei unfassbar, "dass dieser große, starke, sympathische Mann nicht mehr lebt". Dörflein sei ein Tierpfleger aus Passion gewesen und habe "die Herzen der Menschen in Berlin und weit über unsere Stadt hinaus erobert", unterstrich Wowereit.

Der Tierpfleger hatte mit seiner liebevollen Pflege und Aufzucht des Eisbärbabys Knut weltweit Millionen Menschen bewegt.

Am 13. Oktober soll Thomas Dörflein beerdigt werden. Er wäre an diesem Tag 45 Jahre alt geworden. Laut "Bild"-Zeitung soll es eine Trauerfeier in aller Stille werden.

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