Weltkrebstag am 4. Februar Knochenmarkspender-Datei verliert altersbedingt 125.000 Spender

Tübingen · Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die Diagnose Blutkrebs. Und die alternde Gesellschaft sorgt für Probleme: Immer mehr potenzielle Spender stehen aus Altersgründen der Deutschen Knochenmarkspenderdatei nicht mehr zur Verfügung.

Eine Typisierungsaktion der DKMS (Archiv).

Eine Typisierungsaktion der DKMS (Archiv).

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Immer mehr Menschen im Alter über 61 Jahren fallen aus der Spenderdatei der DKMS. Allein in diesem Jahr müssten 125.000 potenzielle Stammzellenspender aus Altersgründen aus der Datei gestrichen werden, teilte die DKMS am Freitag in Tübingen aus Anlass des Weltkrebstages am Samstag mit.

Wissenschaftliche Studien zeigten, dass „die Erfolgschancen einer Stammzelltransplantation mit zunehmendem Alter der Spender sinken“, heißt es zur Begründung. Alle 12 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die Diagnose Blutkrebs, weltweit sind es alle 27 Sekunden. Jährlich sterben allein in der Bundesrepublik rund 19.500 Menschen an dieser Krankheit. Leben retten kann oft nur eine Spende von Blutstammzellen; dafür müssen allerdings viele Gewebemerkmale übereinstimmen.

Aktuell sind bei der DKMS mehr als 11,5 Millionen potenzielle Spenderinnen und Spender aus sieben Ländern registriert, davon über 7,4 Millionen in Deutschland. International ist die DKMS in den USA, Polen, UK, Chile, Indien und Südafrika aktiv.

Potenzielle Stammzellspender können sich auch online registrieren lassen: Auf der Webseite der DKMS kann sich jeder Interessierte ein Registrierungsset nach Hause bestellen. Mithilfe von Wattestäbchen wird ein Abstrich der Wangenschleimhaut vorgenommen. Im Fall einer Spende können in 80 Prozent der Fälle die Stammzellen aus der Blutbahn gesammelt werden, in 20 Prozent müssen sie aus dem Knochenmark entnommen werden.

(aku/kna)
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