Klimawandel 2014 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Offenbach · Klimawandel in Deutschland: Kein Winter, Hitzewellen, unzählige Unwetter mit Regenfluten - das Wetter bot 2014 in Deutschland Extreme. Es war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

 Die Durchschnittstemperatur lag 2014 bei 10,3 Grad Celsius.

Die Durchschnittstemperatur lag 2014 bei 10,3 Grad Celsius.

Foto: AP, AP

2014 geht in Deutschland als wärmstes Jahr seit über 130 Jahren in die Geschichte ein. Erstmals seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881 habe die Durchschnittstemperatur über zehn Grad gelegen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach in seiner vorläufigen Jahresbilanz am Dienstag mit. Mit 10,3 Grad seien die Durchschnittswerte der bisherigen Rekordjahre 2000 und 2007 (9,9 Grad) deutlich übertroffen worden. Bis auf den August seien alle Monate des Jahres wärmer ausgefallen als das vieljährige Mittel der Vergleichsperiode 1961 bis 1990.

Klimawandel - 2014 war das wärmste Jahr seit 130 Jahren
Foto: dpa, mb vfd

Auch extreme Wetterereignisse häuften sich: Im Sommer gingen vor allem über dem Westen und der Mitte Deutschlands viele Unwetter mit Gewitterstürmen, Tornados und Regenfluten nieder. Trotzdem war das Jahr unter dem Strich etwas zu trocken. Im Schnitt fielen 729 Liter Regen pro Quadratmeter, acht Prozent weniger als sonst üblich.

Mit dem Temperaturrekord setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Seit dem Jahr 2000 waren nach Aufzeichnungen des DWD sechs Jahre in Deutschland zu warm. Einen neuen Spitzenwert gab es trotzdem nicht. Am heißesten war es am 9. Juni bei Baden-Baden mit 37,7 Grad - das ist aber noch weit entfernt vom Deutschland-Rekord von 40,2 Grad aus den Jahren 1983 und 2003.

Die heißen Tage gingen jeweils mit heftigen Gewittern zu Ende. Nach dem heißesten Pfingstfest seit Beginn der Messungen verwüstete Anfang Juni Tief "Ela" Teile Nordrhein-Westfalens, drei Menschen starben. In Düsseldorf gab es so schwere Schäden, dass die Bundeswehr mit Panzern beim Aufräumen half. In Wiesbaden setzte ein Unwetter das Kurhaus unter Wasser, durch Wallershausen nördlich von Frankfurt wälzte sich nach Starkregen eine Lawine aus Schlamm und Wasser. Die Gewittergüsse brachten der Mitte Deutschlands örtliche Regenrekorde. Am 1. August fielen im westfälischen Münster in sieben Stunden 292 Liter Regen pro Quadratmeter - nach DWD-Angaben ist das eine der größten in Deutschland je gemessene Regenmenge in so kurzer Zeit.

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Auch weltweit wird das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen erwartet. Nur die globale Mitteltemperatur sei ein zuverlässiger Indikator für die Erderwärmung, teilte kürzlich das Deutsche Klimakonsortium (DKK) mit, ein Zusammenschluss deutscher Klimaforschungsinstitutionen. Sollte 2014 auch weltweit das wärmste Jahr werden, dann fielen 14 der 15 wärmsten Jahre seit Beginn systematischer Aufzeichnungen in das 21. Jahrhundert, schrieb das DKK in einer Stellungnahme.

(dpa)
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