Wegen Klimaschutz umstritten Mehr als die Hälfte der Passagierflüge sind Kurzstreckenflüge

Wiesbaden · In der Corona-Pandemie sind Flugreisen zwar deutlich zurückgegangen. Dennoch war gut jeder zweite Passagierflug vergangenes Jahr auf der Kurzstrecke unterwegs. Kurzstreckenflüge sind auch im Wahlkampf Thema.

 Ein Flugzeug ist während des Sonnenuntergangs im Landeanflug auf den Flughafen (Archivfoto).

Ein Flugzeug ist während des Sonnenuntergangs im Landeanflug auf den Flughafen (Archivfoto).

Foto: dpa/Kevin Kurek

Flüge mit einer Distanz bis 1000 Kilometer hatten 2020 einen Anteil von 53 Prozent an allen Passagierflügen, die auf den deutschen Hauptverkehrsflughäfen starteten oder landeten, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Der Anteil war damit ähnlich hoch wie im Jahr vor der Pandemie (54 Prozent).

Kurzstreckenflüge sind aus Klimaschutzgründen umstritten. Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hatte Mitte Mai gesagt: „Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben.“

Nach Angaben der Wiesbadener Behörde waren Kurzstreckenflüge mit einer Distanz bis 1000 Kilometer vor und nach Ausbruch der Pandemie überwiegend Auslandsflüge mit einem Anteil von mehr als 70 Prozent.

Bei den Inlandsflügen stellten die Statistiker in den Vorkrisenjahren 2010 bis 2019 einen Rückgang von 289.000 auf 241.000 fest. Der Anteil an den Flugreisen sank von knapp 18 Prozent im Jahr 2010 auf knapp 14 Prozent im Jahr 2019. Im Krisenjahr 2020 war jeder siebte Passagierflug in Deutschland ein Inlandsflug.

Insgesamt war die Zahl der Passagierflüge in Deutschland im Corona-Jahr 2020 um rund 66 Prozent auf rund 596.000 eingebrochen.

(ahar/dpa)
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