Laut Staatsanwaltschaft schaltete Klatten im Januar 2008 die Behörden ein. Derzeit liefen Ermittlungen. Zu Details wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern. Klattens Sprecher sagte, die BMW-Großaktionärin habe Anfang des Jahres erkannt, dass die Beziehung zu ihrem Schweizer Liebhaber Helg S. einen "ausschließlich kriminellen Hintergrund" hatte.

Wie die italienische Zeitung "Il Giornale" aus Ermittlungsakten zitierte, hatten Klatten und S. zwischen August und Oktober 2007 eine Beziehung. In dieser Zeit seien bei einem Treffen des Paares in einem Münchner Hotel von einem im Nebenzimmer versteckten italienischen Komplizen des Täters Filmaufnahmen gemacht worden. Mit diesen Bildern sei von Klatten später erpresst worden. Zunächst habe der Liebhaber Klatten unabhängig von den Filmaufnahmen um 7,5 Millionen Euro gebeten, weil er angeblich Probleme mit der US-Mafia habe. Klatten habe zunächst die geforderte Summe gezahlt. Wenige Wochen später habe sie die Beziehung beendet, zitierte "Il Giornale" weiter aus den Ermittlungsakten.

Daraufhin habe der Ex-Liebhaber ihr Fotos und Videoaufnahmen ihres Stelldicheins geschickt und mit deren Veröffentlichung gedroht, wenn sie nicht 49 Millionen Euro zahle. Klatten habe Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München erstattet. Laut einer Rangliste des "Manager Magazin" ist Susanne Klatten mit geschätzten 7,8 Milliarden Euro Vermögen die reichste Frau Deutschlands. Die verheiratete Mutter von drei Kindern ist die Erbin der Quandt-Dynastie und unter anderem BMW-Großaktionärin.