Berliner Hauptbahnhof Klagen wegen Stahlträger-Absturz

Berlin (RPO). Bei der Staatsanwaltschaft sind drei Strafanzeigen in Zusammenhang mit dem abgestürzten Stahlträger am Berliner Hauptbahnhof eingegangen. Der Staatsanwalt will jedoch erst tätig werden, wenn Gutachter geklärt haben, wer für den Absturz in der Sturmnach verantwortlich ist.

Berliner Hauptbahnhof durch Sturm schwer beschädigt
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Das berichtet die "Berliner Zeitung" in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf Justizsprecher Michael Grunwald. Ein gerichtlich bestellter Gutachter soll bei einem Beweissicherungsverfahren klären, wer für den Absturz des Stahlriegels in der Sturmnacht zum Freitag verantwortlich ist.

Einer derjenigen, die Anzeige erstattet haben, ist der Rechtsanwalt Peter Kremer. "Mich ärgert an der ganzen Angelegenheit, mit welcher Nonchalance über die konkrete und akute Gefährdung von Menschenleben hinweggegangen wird", begründete er in der Zeitung seinen Schritt. Er stützt sich auf das Strafgesetzbuch, Paragraf 319 (Baugefährdung).

In der durch das Tief "Kyrill" verursachten Orkannacht von Donnerstag auf Freitag war der rund eine Milliarde Euro teure Hauptbahnhof komplett geschlossen worden, nachdem ein lediglich aufgelegter Stahlriegel aus der Fassade geweht und abgestürzt war. Am Sonntag hatte es eine erneute Schließung gegeben. Die Bahn liegt mit dem Architekten des im Mai 2006 eröffneten Hauptbahnhofs, Meinhard von Gerkan, bereits wegen eines millionenschweren Urheber-Rechtsstreit um eine Decke in dem Bauwerk vor Gericht im Clinch.

(ap)
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