Gewalt in Kiel 30 Schaulustige beobachten brutale Attacke auf Polizisten

Kiel · Etwa 30 Gaffer haben den Angriff auf einen Kieler Polizisten gefilmt. Der Beamte wollte eine Gruppe Jugendlicher kontrollieren, als einer aus der Gruppe auf ihn losging. Der Polizist kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

Den brutalen Angriff auf einen Polizisten in Kiel haben nach Angaben der Polizei etwa 30 Schaulustige verfolgt. Dabei dürfte die Attacke auch mit Smartphones gefilmt worden sein, teilte die Polizei am Dienstag mit. Auf die Aussagen der Zeugen beziehungsweise deren Videoaufnahmen seien die Ermittler nun angewiesen.

Beamte mit Laserpointer geblendet

Der Vorfall ist schon am vergangenen Wochenende passiert. Ein 37 Jahre alter Polizeiobermeister war in der Nacht zum Sonntag bei einer Kontrolle einer aggressiven Gruppe von einem Mann unvermittelt geschlagen worden. Während einer Streifenfahrt wurden die Beamten im Streifenwagen gegen 22.30 Uhr auf eine Gruppe aufmerksam, die den Streifenwagen mit einem Laserpointer blendete. Die Beamten hätten sich darauhin zur Kontrolle entschlossen, heißt es in der Meldung der Polizei. Die elf Personen seien hoch aggressiv und unkooperativ gewesen. Daher sei ein weiterer Streifenwagen angefordert worden.

Beamter erleidet mehrere Brüche im Gesicht

Als die Beamten die Gruppe kontrollieren und die Personalien feststellen wollten, schlug ein 20-Jähriger plötzlich auf den 37-jährigen Polizeiobermeister ein, der seinem Angreifer gerade den Rücken zugewandt hatte. Der Beamte ging zu Boden und erlitt einen mehrfachen Nasenbruch, einen Bruch der Augenhöhle, einen Jochbeinbruch und einen Bänderriss am Fuß. Der 20-jährige Angreifer wurde festgenommen. Die Verletzungen des Beamten müssen im Laufe der Woche laut Meldung der Polizei operiert werden.

Doch mit diesem Übergriff war es nicht genug. Im Anschluss soll der 21-jährige Bruder des Schlägers Widerstand gegen zwei Beamte geleistet haben. Er wurde mithilfe von Pfefferspray überwältigt und in Gewahrsam genommen.

Die beiden Brüder sind der Polizei bekannt, sie haben einen Migrationshintergrund. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.

(heif/dpa)
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