Studie Nur 2,6 Prozent aller Einbrecher werden verurteilt

Hannover · Die Zahl ist entmutigend: Nur 2,6 Prozent aller Einbrecher werden nach einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) am Ende verurteilt.

Dies habe die Auswertung von 3668 von der Polizei im Jahr 2010 in Berlin, Bremerhaven, Hannover, München und Stuttgart registrierten Einbrüchen ergeben, teilte das KFN am Dienstag mit.
Damit liegt der Anteil der tatsächlich zur Rechenschaft gezogenen Einbrecher noch deutlich unter der Aufklärungsquote der Polizei, die 2014 bei Einbrüchen im Bundesschnitt bei 15,9 Prozent lag.

Bei über zwei Drittel aller Fälle, die von der Polizei mit der Ermittlung eines Tatverdächtigen als aufgeklärt verbucht wurden, hielt die Staatsanwaltschaft die Beweislage für zu dünn, ergab die KFN-Untersuchung.

Kam es doch zu einer Anklage, so wurden rund drei Viertel der Tatverdächtigen verurteilt. Zur Überführung von Tätern erwiesen sich vor allem Fingerabdrücke und DNA-Spuren sowie Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras als erfolgreich.

Um der bundesweit seit Jahren steigenden Zahl von Einbrüchen (2014: 152.123 Fälle) entgegenzuwirken, empfiehlt die Studie nicht alleine Verbesserungen bei Polizei und Justiz. Vor allem präventive Maßnahmen scheinen erfolgversprechend zu sein, etwa Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft und technischer Einbruchschutz.

(felt/dpa)
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