Fonds Katholische Kirche erwägt Entschädigung von Missbrauchsopfern

Frankfurt/Main (RPO). Die katholische Kirche erwägt die finanzielle Entschädigung von Missbrauchsopfern. Das sei ein Thema, bestätigte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Mittwoch. Über die mögliche Einrichtung eines Fonds sei bislang aber nicht gesprochen worden.

Sexueller Missbrauch an Berliner Eliteschule
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Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Wir wollen den Opfern gesamtmenschlich helfen." Es werde gerade mit Hochdruck an Lösungen gearbeitet. Über Formen von Entschädigungen und mögliche Summen könne er noch keine Angaben machen.

Jüsten sagte laut Vorabmeldung, die meisten Opfer, die sich derzeit meldeten, wollten kein Geld. "Sie wollen, dass wir sie endlich hören und ihnen endlich glauben." Auch seien zunächst die Täter in der Pflicht, die in der Regel keine armen Leute seien, bei Ordensleuten die betreffenden Orden. Erst wenn Täter oder Orden zu finanziellen Hilfen nicht in der Lage seien, "sind die Bischöfe gefragt".

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete unter Berufung auf Kirchenkreise, die deutschen katholischen Bischöfe erwägten, einen Fonds einzurichten oder sich an einem Fonds mehrerer Institutionen und des Staates zu beteiligen. Dieser Fonds solle Opfer von sexuellem Missbrauch helfen, aber auch die Prävention und Aufklärung unterstützen.

(AP/sdr)
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