Katholische Kirche Warum das Münchener Missbrauchsgutachten eine Zäsur ist

Analyse | München · Wenige Tage vor der Dritten Synodalversammlung ringt die katholische Kirche um Glaubwürdigkeit. Zu den Forderungen nach Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal gehört, dass Bischöfe zurücktreten sollen.

 Der emeritierte Papst Benedikt XVI. bei einem Bayern-Besuch im Jahr 2020.

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. bei einem Bayern-Besuch im Jahr 2020.

Foto: dpa/Sven Hoppe

München hat die Debatte verändert. Seit dem neuen Missbrauchsgutachten ist der Ton direkter, unversöhnlicher geworden. Forderungen werden an den emeritierten Papst Benedikt XVI. gestellt und weitere Antworten auf sein Bekenntnis gewünscht, wonach er eine falsche Aussage im unabhängigen Gutachten gemacht und in Wahrheit doch als Erzbischof von München 1980 an jener Sitzung vom 15. Januar teilgenommen hat. In der war über den Fall eines priesterlichen und überführten Sexualstraftäters aus Essen gesprochen worden, der ins Münchner Erzbistum zunächst zur Therapie kam, später dort aber seelsorgerisch tätig und erneut straffällig wurde.