Umfrage Katholiken zur Frage, was eine arme Kirche sein könnte
Was könnte eine arme Kirche sein? Unser Redakteur Lothar Schröder hat sich beim Katholikentag umgehört und mit dem Smartphones spontane Fotos gemacht. Hier eine Auswahl der gesammelten Stimmen.
"Eine Kirche ist arm, wenn sie das Vertrauen der Menschen verloren hat und die Werte, die sie vertritt, nicht mehr vermitteln kann."
Christine Koch, 24, Studentin und Helferin
"Eine Kirche, der der Papst die Augen geöffnet hat, um die seelische wie materielle Armut vieler Menschen auch in Deutschland zu erkennen."
Renate Reuber, 68, Teilnehmerin
"Kirche, die nur noch Form ist, nicht Inhalt, die keinen Tiefgang mehr bietet, die arm an Überzeugungen ist."
Darius Vogt, 24, Techniker
"Eine Gemeinschaft von Menschen, die jene sehen, die an den Rand gedrängt werden, marginalisiert werden, weggeworfen werden - in Deutschland und der Welt."
Martina Prucker, 54, Teilnehmerin
"Eine Kirche, die auf ihre Privilegien verzichtet und in den Armen Jesus Christus erkennt und mit ihnen das Heil für die ganze Erde sucht."
Hartmut Köß, 46, Theologe aus Bonn
"Eine Gemeinschaft von Menschen, die auf viel (unnötigen) Überfluss verzichten kann und die offen ist für den Nächsten und für Gott."
Bernd Klaschka, 67, Hauptgeschäftsführer von Adveniat
"Brasilien ist eine finanziell arme Kirche, der es an vielen mangelt. Aber auch wir sind eine arme Kirche, weil es uns an Spiritualität fehlt."
Barbara Wiebusch, 50, Entwicklungshelferin
"Eine Kirche, die versteht, dass Jesus den unglaublichen Weg gewählt hat, unter den Armen zu wirken, ihnen nicht zu predigen, sondern mit ihnen zu leben, unter ihnen zu sein. Eine arme Kirche darf den Reichtum der Armen entdecken."
Karoline Mayer, 71, deutsche Missionarin und Entwicklungshelferin