Verteidigung will Freilassung erreichen Kachelmann beschwert sich über Haft

Köln (RPO). Die Verteidigung des wegen Vergewaltigungsvorwürfen inhaftierten Meteorologen Jörg Kachelmann will vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe die Freilassung ihres Mandanten erreichen. Dazu hat der Anwalt des Fernsehmoderators, Reinhard Birkenstock, am Dienstag Beschwerde gegen die Fortdauer der Untersuchungshaft eingelegt.

Das ist Jörg Kachelmann
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Damit komme es nicht zu dem vom Landgericht Mannheim für den kommenden Freitag geplanten Haftprüfungstermin. Aus rechtsmedizinischer Sicht stehe nach den vorliegenden Sachverständigengutachten fest, dass die angebliche Vergewaltigung, wie die Anzeigeerstatterin sie geschildert habe, nicht stattgefunden haben könne und daher erfunden sein müsse, betonte der Anwalt.

Die Verteidigung sehe den Freiheitsanspruch ihres Mandanten "auf skandalöse Weise missachtet". Sie habe daher Anlass zu der Befürchtung, die Mannheimer Justiz schütze durch die Aufrechterhaltung des Haftbefehls gegen Kachelmann "die Täterin einer Falschbeschuldigung".

Birkenstock kritisiert zugleich, dass zu dem Haftprüfungstermin weder die Sachverständigen der Gutachten, noch die Anzeigenerstatterin geladen wurden. Daher müsse man befürchten, dass Kachelmanns Funktion bei einem alleinigen Auftreten im Haftprüfungstermin letztlich darin bestünde, "ihm die Last aufzulegen, seine Unschuld zu beweisen". Dies widerspreche der verfassungsrechtlich garantierten Unschuldsvermutung.

Der 51-jährige Schweizer sitzt seit dem 20. März in Untersuchungshaft, weil er seine frühere Freundin vergewaltigt haben soll. Er bestreitet die Vorwürfe.

(DDP/awei)
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