Sorgerecht Justizministerin will Lösung für Altfälle

Berlin (RPO). Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger will beim Sorgerecht für ledige Väter auch für Altfälle eine rechtliche Lösung schaffen. "Wir werden für Altfälle den Weg zu den Gerichten ermöglichen", sagte die FDP-Politikerin.

 Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.

Foto: ddp

"Wir können nicht ausblenden, dass viele ledige Väter jahrelang keine Chance hatten, bei Gerichten das Sorgerecht durchzusetzen", sagte Leutheusser-Schnarrenberger der "Passauer Neuen Presse" weiter. Ihnen müsse dazu jetzt der Weg eröffnet werden.

Das Bundesverfassungsgericht hatte am Dienstag die bisherige automatische Bevorzugung unverheirateter Mütter gegenüber Vätern gekippt. Leutheusser-Schnarrenberger hat bereits angekündigt, die Rechte lediger Väter verbessern zu wollen. Unter bestimmten Voraussetzungen sollten auch ledige Väter das Sorgerecht erhalten können.

"Dazu gehört etwa die Anerkennung der Vaterschaft", sagte die Ministerin der Zeitung. "Mütter müssen allerdings die Möglichkeit haben, innerhalb einer angemessenen Frist zu widersprechen." Das Familiengericht müssen dann triftige Gründe dafür anführen, dass es nur einem Elternteil das alleinige Sorgerecht zuspreche.

"Wir beraten zurzeit über die konkrete Ausgestaltung der Reform. Künftig soll kein Elternteil mehr bevorzugt werden", sagte die Ministerin. Ziel müsse vielmehr sein, dass in möglichst vielen Fällen beide Eltern das Sorgerecht gemeinsam ausübten, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. "Das ist im Zweifel für das Kind das Beste."

(RTR/born)
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