Spiel des Jahres 2019 gekürt Das sind die Allzeit-Favoriten unserer Redaktion
"Just One" von Bruno Sautter ist das "Spiel des Jahres 2019". Die Jury überzeugte es durch seine Einfachheit - und dadurch, dass man nicht gegen- sondern miteinander spielt. Seit 40 Jahren kürt der Verein "Spiel des Jahres" seine Favoriten. Wir geben Tipps, welche preisgekrönten Spiele aus den vergangenen Jahren man unbedingt mal wieder rauskramen oder kaufen sollte.
?Rummikub? (1980) funktioniert wie Rommé, doch statt Karten werden Spielsteine ausgelegt. Ziel ist es, diese möglichst schnell loszuwerden. Die Steine dürfen nur in bestimmten Kombinationen ausgelegt werden, man erst ab einer gewissen Punktzahl überhaupt loslegen ? und dann ist da noch die Angst, dass der Gegner genau den Stein legt, den man auch legen wollte. ?Rummikub? ist ein Garant für einen spaßigen Abend und kommt ohne Spezialeffekte aus ? abgesehen von den Jokersteinen mit Mondgesicht. Laura Ihme, stv. Chefin vom Dienst
Bei Memory sind jüngere Kinder unschlagbar, umso besser wenn zum Gedächtnis noch Würfelglück hinzukommt. Das ist bei „Sagaland“ (1982) der Fall, denn man würfelt sein Püppchen zu Tannenbäumen, unter denen sich jeweils ein Symbol verbirgt. Das muss man sich merken. Im Schloss werden die Symbol-Karten aufgedeckt. Wer am schnellsten da ist und weiß, unter welchen Tanne sich das Symbol findet, sammelt Karte um Karte. Eine Frage der Taktik: Wann ist der Zeitpunkt, ins Schloss zu laufen? Martina Stöcker, Ressort NRW
War „Scotland Yard“ (1983) seiner Zeit voraus oder ist es zeitlos gut? Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass es immer noch auf den Tisch kommt – und das in der x-ten Auflage. Einer gegen alle, als Mister X auf der Flucht vor Scotland Yard – so zumindest fühlt sich das an als Achtjähriger, der seine Familie an der Nase herumführen darf. Die einzige Spur, die er auf dem Brett hinterlässt: Fahrscheine von Taxi, Bus und U-Bahn – langsam zieht sich die Schlinge zu. Es wird mal wieder Zeit für Mister X, seine Kappe aufzusetzen. Ludwig Krause, RP Online
?Die Siedler von Catan? (1995) von Klaus Teuber ist mein Lieblingsspiel des Jahres. Wir spielen es schon in dritter Generation, haben alle Erweiterungen dazu, mein jüngster Sohn übt sich an der Kinder-Edition. Vor allen im Winter steht Catan bei uns im regelmäßigen Abendprogramm. Vor dem knisternden Feuer im Ofen macht es umso mehr Spaß, um Korn und Getreide zu feilschen. Und obschon wir vor lauter Schafen vermutlich bald eine eigene Zucht aufmachen könnten ? langweilig war es noch nie. Oliver Schaulandt, Redaktion Krefeld
„Dixit“ (2010) erfordert Kreativität und Menschenkenntnis. Die Spieler müssen Bilder mit einem Wort, einem Satz oder einem Zitat beschreiben. Dann ist die Kreativität aller gefragt. Jeder muss aus seinen Bildern eines aussuchen, das ebenfalls zum Gesagten passt. Dann wird getippt, welche die Karte des Spielers ist, der an der Reihe war. Überraschungen sind garantiert! Es lassen sich beliebig neue Kategorien erfinden. Zum Beispiel kann man Bilder mit Liedern oder Geräuschen beschreiben. Christina Rentmeister, Sportredaktion
„Hanabi“ (2013) ist ein Spiel für Harmoniesüchtige, denn die Spieler spielen miteinander, nicht gegeneinander. Niemand kennt sein eigenes Kartenblatt. Dafür gibt man sich gegenseitig Hinweise, um gemeinsam ein möglichst fulminantes Feuerwerk (japanisch: „Hanabi“) zu erreichen. Was besonders Spaß macht: Je eingespielter die Runde wird, desto mehr Hinweise lassen sich in einen Spielzug integrieren. Am Ende sitzen diverse Meister in Sachen subversiver Kommunikation am Tisch. Merle Sievers, Ressort NRW
Zugegeben: Wer ?Camel Up? (2014) zum ersten Mal spielt, braucht Geduld ? die Anleitung ist komplex. Doch einmal verstanden, macht das schnelle Brettspiel, bei dem die Spieler Kameltreiber und Wettgäste zugleich sind, viel Spaß. Unter anderem muss man auf das olle Kamel und das tolle Kamel wetten. Es geht viel um Strategie und etwas um Glück. Vom Würfelbecher in Pyramidenform bis zu den Kamelen, die einander Huckepack nehmen, ist das Spiel originell. Macht zu zweit ebenso Spaß wie zu viert. Antje Höning, Ressort Wirtschaft
Auf den ersten Blick ist „Azul“ (2018) einfach nur ganz hübsch und irgendwie simpel. Genauso wie die Frage, nach der entschieden wird, wer anfängt: Welcher Spieler war zuletzt in Portugal? Dabei ist das Design genial. Es gibt so viele Fragen: Fokussiere ich mich darauf, Kacheln einer Farbe zu sammeln? Oder bilde ich Reihen? Will ich die Strategie meiner Kontrahenten durchkreuzen? Oder bin ich der lachende Dritte beim Zank um hellblaue, gelbe oder rote Kacheln? Jeder spielt „Azul“ anders, langweilig wird es nie. Henning Bulka, RP Online