Überraschende Wende Jörg Ziercke bleibt Präsident des Bundeskriminalamtes
Berlin · Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, bleibt noch bis Mitte 2014 im Amt. Das teilte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Mittwoch in Berlin mit. Als Konsenquenz aus dem NSU-Skandal hätte der 65-jährige Ziercke früheren Medienberichten zufolge Ende des Jahres vorzeitig in den Ruhestand gehen und seinen Posten an den Münchener Polizeipräsidenten Wilhelm Schmidbauer abgeben sollen.
Ziercke ist seit Februar 2004 BKA-Chef. Der gebürtige Lübecker steht im Zusammenhang mit den Ermittlungspannen bei der Mordserie der rechten Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) im Fokus der Öffentlichkeit. Die Gruppe soll unerkannt von Polizei und Verfassungsschutz zehn Menschen im gesamten Bundesgebiet ermordet haben. Ziercke hatte sich zuletzt öffentlich für das Versagen der Sicherheitsbehörden entschuldigt.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) zeigte sich überrascht von der Amtszeitverlängerung für Ziercke, bewertete diese aber als im Sinne der Beamten. "Jörg Ziercke ist nach unserer Einschätzung ein Garant für fachlich qualifizierte Ermittlungs- und Analysetätigkeit des Bundeskriminalamtes. Ich begrüße die Verlängerung seiner Amtszeit als Präsident des Bundeskriminalamtes", sagte der BDK-Bundesvorsitzende André Schulz.