Empörung in Sozialen Medien Fast-Food-Kette KFC bedauert Werbebotschaft am Jahrestag der Reichspogromnacht
Düsseldorf · Die US-amerikanische Fast-Food-Kette KFC hat sich für eine unangemessene Werbebotschaft am Jahrestag der Reichspogromnacht entschuldigt. Die Werbung hatte in den sozialen Medien für viel Empörung gesorgt.
Deutsche Kunden der US-amerikanischen Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) dürften nicht schlecht gestaunt haben, als sie am 9. November 2022 eine Werbebotschaft des Unternehmens erhielten. KFC schickte den Nutzern seiner App eine Nachricht mit dem Titel „Gedenktag an die Reichspogromnacht - Gönn dir ruhig mehr zarten Cheese zum knusprigen Chicken“. Bei den Nutzern dürfte die Meldung für Irritationen gesorgt haben, war die Reichspogromnacht am 9. November 1939 doch das offizielle Signal zur systematischen Verfolgung von Juden in Deutschland.
Die Reichspogromnacht im November 1938
Beim Kurznachrichtendienst Twitter machten die deutschen Nutzer daraufhin ihrem Ärger Luft. Sie posteten Screenshots der Nachricht und übten scharfe Kritik an der Fast-Food-Kette. „Geht es noch geschmackloser?“, beschwerte sich ein User und kündigte an, die KFC-App zu löschen. Auch Dalia Grinfeld, stellvertretender Direktorin für Europa-Angelegenheiten der jüdisch-amerikanischen Organisation „Anti-Defamation League“ kritisierte KFC für die Werbeaktion.
Das Unternehmen hat sich mittlerweile entschuldigt und erklärt, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte. „In diesem Einzelfall wurde unser interner Überprüfungsprozess nicht ordnungsgemäß eingehalten. Das führte dazu, dass versehentlich diese nicht autorisierte Meldung verbreitet wurde“, teilte KFC Deutschland dem „Stern“ dazu mit. Man habe nach Bekanntwerden des Fehlers die App-Kommunikation sofort eingestellt.
