Abteilungsleiter in Thüringer Umweltbehörde Jagdurlaub kostet Beamten Stelle im Ministerium

Erfurt · Der Wirbel um eine Elefantenjagd in Afrika kostet einen leitenden Beamten seine Stelle im Thüringer Umweltministerium.

Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) habe Udo W. von seiner Funktion als Zentralabteilungsleiter entbunden und "mit sofortiger Wirkung" eine Aufgabe außerhalb des Ministeriums zugewiesen, teilte das Ministerium am Montag in Erfurt mit. Reinholz reagierte damit auf die anhaltende Kritik an dem Spitzenbeamten.

Der Abteilungsleiter hatte für Empörung gesorgt, weil er Ende vergangenen Jahres bei einem Jagdurlaub in Botswana einen Elefanten erlegte und anschließend Fotos von sich und dem toten Tier an Kollegen verschickt haben soll. Vor einigen Tagen gelangten die Bilder schließlich an die Öffentlichkeit.

Die Thüringer Grünen und die Linkspartei forderten daraufhin Konsequenzen. Der Linksfraktionschef im Landtag, Bodo Ramelow, warf dem Abteilungsleiter "instinktloses" Verhalten vor. Selbst wenn er noch nach Recht und Gesetz auf Elefantenjagd gewesen sei, habe er sich als hochrangiger Beamter im Umweltministerium "restlos diskreditiert". Die Elefantenjagd in Botswana ist seit dem 1. Januar dieses Jahres verboten.

Die Grünen sprachen von einer "Last-Minute-Trophäenjagd". Besonders grotesk sei der Fall, weil es sich um den Mitarbeiter einer Behörde handele, die auch für den Artenschutz verantwortlich sei. Die Grünen sahen deshalb die Glaubwürdigkeit des Ministeriums auf dem Spiel.

(AFP)
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