Nürnberger Metzger besorgt Iran-Konflikt verteuert Bratwürste

Nürnberg · Kuriose Randerscheinung des Iran-Konflikts: Die Nürnberger Bratwürste könnten teurer werden. Die fränkischen Bratwursthersteller leiden unter den stark gestiegenen Preisen für Schafsdärme.

 Die Bratwurstpreise könnten bald steigen, denn Saitlinge aus dem Iran haben sich stark verteuert.

Die Bratwurstpreise könnten bald steigen, denn Saitlinge aus dem Iran haben sich stark verteuert.

Foto: dpa, Alexander Rüsche

Die Schafsdärme seien inzwischen fast dreimal so teuer wie vor 18 Monaten, sagte der Nürnberger Metzgermeister Claus Steiner der Nachrichtenagentur dpa. In Schafsdärme (Saitlinge) sind traditionell auch die Nürnberger Rostbratwürste gehüllt.

Kosteten 90 Meter Saitling, die für etwa 1000 Bratwürste reichen, im Sommer 2010 noch 6,30 Euro, liege der Preis inzwischen bei 17,20 Euro. Über kurz oder lang - spätestens mit Beginn der Grillsaison - müsse diese Teuerung an die Kunden weitergegeben werden, sagte der Unternehmer voraus. Zumal sich nicht nur Schafsdärme, sondern auch Gewürze wie Pfeffer spürbar verteuert hätten.

Der Anstieg liege zum einen an den schlechteren Handelsbeziehungen mit dem Iran, zum anderen an neuen Abnehmern auf dem Weltmarkt wie China, die ebenfalls Gewürze und Schafsdärme nachfragten, berichtete Steiner. Dabei berief er sich vor allem auf Gespräche mit Großhändlern. Der Schutzverband Nürnberger Bratwürste wollte sich zunächst nicht zu dem Problem äußern, kündigte aber für nächste Woche eine Stellungnahme an.

(dpa)
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