Von „sehr gut“ bis „ungenügend“ Das sind die Noten für 40.000 Brücken in Deutschland

Berlin · Der Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua mit mehreren Toten wirft die Frage nach dem Zustand von Brücken in Deutschland auf. Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat die aktuellen Zahlen.

 Die Lockwitztalbrücke (Archivbild).

Die Lockwitztalbrücke (Archivbild).

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Demnach gibt es hierzulande fast 40.000 Brücken an Bundesfernstraßen - das heißt Autobahnbrücken und Brücken an Bundesstraßen mit Ortsdurchfahrten.

Nach Angaben der BAST ist der Zustand der Brückenflächen bei über zwölf Prozent „sehr gut“ oder „gut“, bei etwa 75 Prozent „befriedigend“ oder „ausreichend“. Bei fast elf Prozent ist der Zustand „nicht ausreichend“, bei knapp zwei Prozent gar „ungenügend“.

Die Zustandsnote bildet nach BAST-Angaben die Grundlage für die weitere Erhaltungsplanung. Eine Zustandsnote „nicht ausreichend“ bedeute aber nicht zwangsläufig eine Nutzungseinschränkung des Bauwerkes, sondern sei vielmehr ein Indikator dafür, dass in näherer Zukunft eine Instandsetzungsmaßnahme zu planen sei.

Ein „ungenügender“ Zustand weist zwar auf eine beeinträchtigte oder nicht mehr gegebene Stand- oder Verkehrssicherheit hin, kann aber auch lediglich auf Schäden an den Gitterstäben des Geländers zurückzuführen sein. Wenn bei der Bauwerksprüfung eine Sicherheitsbeeinträchtigung festgestellt wird, so werden der BAST zufolge sofort entsprechende Maßnahmen getroffen, um die erforderliche Sicherheit weiterhin zu gewährleisten.

Das NRW-Verkehrsministeriums sieht nach dem Unglück in Genua keinen Anlass für Sonderkontrollen in Nordrhein-Westfalen. Hier gebe es bereits seit Jahren ein intensives engmaschiges Prüfsystem für Brücken, sagte Sprecher Bernhard Meier auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Dazu zählten turnusmäßige Kontrollen, systematische Nachberechnung der Lebensdauer der Brücken, permanente Reparatur-, Sanierungs- und Verstärkungsarbeiten bis hin zu Neubauten wie etwa im Falle der maroden Rheinbrücken Leverkusen und Neuenkamp.

Der Landesbetrieb Straßen.NRW ist für über 10.000 Brücken zuständig. Über 1000 Brückenbauwerke sind nach Zahlen des Verkehrsministeriums eingestuft als „vorrangig nachzuprüfen und zu ertüchtigen“.

(felt/dpa)
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