Wegen Inflation Jeder sechste Deutsche lässt Mahlzeiten ausfallen

Berlin · Jeder sechste Deutsche muss laut einer Umfrage wegen der hohen Inflation auf reguläre Mahlzeiten verzichten. Weitere 13 Prozent ziehen demnach einen Verzicht auf Essen in Betracht, wenn die Teuerung anhält.

 Infolge der Inflation müssen einige Menschen auch beim Essen sparen (Symbolfoto).

Infolge der Inflation müssen einige Menschen auch beim Essen sparen (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Laut der repräsentativen INSA-Befragung am 7. Juni antworteten 16 Prozent von 1.002 Befragten mit Ja auf die Frage: „Verzichten Sie wegen der hohen Inflation auf reguläre Mahlzeiten?“, wie die „Bild“-Zeitung (Freitag) als Auftraggeberin der Studie berichtet. 13 Prozent ziehen demnach einen Verzicht auf Essen in Betracht, wenn die Teuerung anhält. Mit Nein antworteten 68 Prozent.

Bürger mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 1.000 Euro antworteten laut Bericht sogar zu 32 Prozent mit Ja. 17 Prozent zögen den Verzicht auf Mahlzeiten in Erwägung; mit Nein antworteten demnach 45 Prozent. 42 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass sie wegen der Inflation sparsamer kochten, etwa durch Verzicht auf Fisch und Fleisch; in Erwägung zögen diesen Schritt 40 Prozent. 41 Prozent erklärten, dass sie wegen der Inflation in günstigeren Supermärkten einkaufen.

Der Präsident des Sozialverbands SoVD, Adolf Bauer, äußerte sich besorgt. Das Ergebnis der Befragung zeige, dass die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung nicht ausreichten. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, sagte der Zeitung, die Menschen litten extrem unter den gestiegenen Preisen. „Mitglieder berichten uns, dass sie sich nur noch Nudeln und Toast leisten können.“

Es brauche dringend eine Streichung der Mehrwertsteuer auf frische Lebensmittel und eine finanzielle Entlastung für jene, die bei der Energiepauschale leer ausgegangen seien, so Bentele. Rentner, pflegende Angehörige und alle, die 2022 lediglich Kranken-, Übergangs- oder Elterngeld bekommen, müssten das Energiegeld von 300 Euro erhalten. „Denn sie leiden oft ganz besonders unter den Preissteigerungen“, sagte die VdK-Cfefin.

(ahar/kna)
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