Nach untersagter Anti-Islam-Demo in Köln In der Nacht blieb es ruhig

Köln (RPO). Nach den heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und linksautonomen Gewalttätern am Samstag in Köln ist es in der Nacht ruhig geblieben.

Ausschreitungen in Köln
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Vereinzelt seien noch kleinere Gruppen von Linksautonomen unterwegs gewesen, Probleme habe es aber nicht mehr gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen in Köln der Nachrichtenagentur ddp.

Am Samstag hatte die Polizei rund 500 Personen wegen gewalttätiger Proteste gegen einen "Anti-Islamisierungskongress" der rechtspopulistischen "Bürgerbewegung Pro Köln" in Gewahrsam genommen und deren Personalien festgestellt. Erst in den kommenden Tagen werde feststehen, gegen wen Anzeige erstattet werde.

Ab Samstagmittag hatten einheimische und zugereiste Autonome bei Demonstrationen gegen "Pro Köln" Barrikaden errichtet, Fensterscheiben eingeworfen und Polizeibeamte angegriffen, sechs Polizisten wurden verletzt. Es gab insgesamt 15 Festnahmen.

Anti-Islam-Demo verboten

Nach Überzeugung von Oberbürgermeister Schramma haben sich die Kölnern "mit Herzblut, Witz und Intelligenz" erfolgreich gegen "diesen rassistischen Schwachsinn gestemmt".

Rüttgers sagte, dass die Kölner mit ihrem Einsatz klargestellt hätten, dass "Toleranz und Mitmenschlichkeit unverrückbare Werte in unserem Land sind." Für Integrationsminister Armin Laschet (CDU) ist "Pro Köln" der Verlierer des eigenen "Anti-Islamisierungskongresses". Die Gruppe sei "entlarvt als keineswegs bürgerliche, sondern rechtsradikale Gruppe", der ein breiter bürgerlicher Widerstand klargemacht habe: "Ihr passt nicht zu Köln."

Ein Sprecher von "Pro Köln" hingegen warf der Kölner Polizeiführung völliges Versagen vor. Er kündigte an, dass die Organisation ihren "Anti-Islamisierungskongress" in Zukunft jährlich durchführen wolle.

(afp2)
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