Warnstreiks im Nahverkehr der Hauptstadt In Berlin fahren keine Busse und Bahnen

Berlin · Seit dem frühen Morgen fahren in Berlin keine Busse, U- und Straßenbahnen mehr. Um 4.00 Uhr traten die Fahrer der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in einen 15-stündigen Ausstand.

 Streikposten zeigen in Berlin vor der U-Bahnstation Wittenbergplatz ein Transparent.

Streikposten zeigen in Berlin vor der U-Bahnstation Wittenbergplatz ein Transparent.

Foto: dpa, Stephanie Pilick

"Etwa 5000 Beschäftigte in zwei Schichten beteiligen sich an dem Warnstreik", sagte Verdi-Sprecher Andreas Splanemann auf dpa-Anfrage. Die Streikbereitschaft sei sehr hoch. Das unterschätze die Arbeitgeberseite vollkommen, fügte er hinzu. Ein Sprecher der BVG räumte ein: "Es steht alles, mehr oder weniger". Er habe aber noch keine genaueren Rückmeldungen über die Lage erhalten.

Nach Angaben der BVG sind bis 19.00 Uhr rund 1,8 Millionen Fahrgäste von dem Ausstand betroffen, darunter auch Touristen, das Berlinale-Publikum sowie Zehntausende Fußballfans. Am Nachmittag trifft Bundesligist Hertha BSC auf den Tabellenführer aus Dortmund.

Splanemann warb zugleich um Verständnis bei den Fahrgästen. "Der Samstag ist die weichere Variante des Warnstreiks", betonte er. Die Situation könne sich in der kommenden Woche noch zuspitzen. Er hoffe auf ein neues Angebot der Arbeitgeber.

Zum Flughafen Tegel hat die BVG einen Bus-Notverkehr eingerichtet, ansonsten bleiben für viele nur die Alternativen Auto, Fahrrad oder die Berliner S-Bahn. Die Bahn-Tochter ist nicht von dem Streik betroffen.

Die Verhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV)
sollen am Montag fortgesetzt werden. Zuletzt hatte der KAV ab Mai 2,3 Prozent mehr Geld angeboten, weitere 1,3 Prozent ab Juni 2013 und 1,5 Prozent ab Juli 2014. Hinzu kämen im Januar 2015 einmalig 100 Euro. Verdi dagegen will bei deutlich kürzerer Laufzeit eine Einkommenserhöhung oberhalb der Teuerungsrate, die 2011 bei 2,3 Prozent lag.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort