Nach Orkantief "Xaver" Immer noch drohen starke Windböen

Hamburg · Nachdem das Orkantief "Xaver" nach Russland gezogen ist, entspannt sich das Wetter in Deutschland zusehends. Vereinzelt könne es in den kommenden Tagen noch starke Windböen geben, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. "Bis Wochenbeginn wird sich das Wetter in ganz Deutschland beruhigen", sagte eine DWD-Meteorologin.

Orkan "Xaver" trifft Deutschland
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"Es bleibt aber zunächst regnerisch und windig - vor allem in der Mitte und im Norden des Landes." Am Samstag hatte sich die Lage auch an der Elbe in Hamburg wieder normalisiert. Die Morgenflut war am Pegel St. Pauli nur noch 1,48 Meter über dem Mittleren Hochwasser, wie ein Sprecher des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sagte. Am Freitagmorgen hatte der Wasserstand noch 3,98 Meter über dem Mittleren Hochwasser gelegen.

In der Hansestadt mussten Autofahrer am Samstagmorgen wegen spiegelglatter Straßen sehr vorsichtig sein: Der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg sei mit mehr als 900 Mitarbeitern und 350 Streu- und Räumfahrzeugen ausgerückt, teilte das Unternehmen mit. Schnee und Eis führten in der Nacht auf den Straßen in Schleswig-Holstein zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Zwischen Freitagnachmittag und Samstagfrüh zählte die Landespolizei in Kiel etwa 100 Unfälle. Drei Menschen seien leicht verletzt worden.

Fährverkehr läuft wieder an

In Niedersachsen lief am Samstag der Fährverkehr zu den ost- und nordfriesischen Inseln und Helgoland wieder an. Alle Reeder kündigten auf ihren Internetseiten planmäßige Überfahrten an. Erstmals nach "Xaver" wird auch Helgoland wieder angesteuert. Auch die Fähren zwischen Puttgarden auf Fehmarn und Rødby in Dänemark fuhren am Samstag wieder. Gegen 9.15 Uhr sei der Dienst angelaufen, der Fahrplan sei jedoch weiter eingeschränkt, teilte die Reederei Scandlines mit.

Die Fehmarnsundbrücke, die das Festland mit der Insel verbindet, war seit der Nacht zum Freitag wegen eines umgekippten Lastwagens voll gesperrt. Der Sattelzug wurde am Samstagmorgen geborgen. Auf der Route von Rostock nach Gedser sollte der Fährverkehr nach Angaben von Scandlines bis Samstagmittag wieder aufgenommen werden.

Die Deutsche Bahn hob zahlreiche Streckensperrungen wieder auf. Zwischen Hamburg-Altona und Westerland auf Sylt fuhren wieder Züge, wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit.

In Polen ist die Zahl der Toten nach dem Orkantief "Xaver" bis Samstag auf fünf gestiegen. Ein Mann sei bereits am Freitag bei Fassadenarbeiten vom Wind von einem Balkon geweht worden, sagte ein Polizeisprecher in Breslau (Wroclaw) der Nachrichtenagentur PAP. Ein weiterer Mensch starb nach einem Unfall, bei dem in Pommern ein Reisebus auf einen umgestürzten Baum geprallt war. Auch am Samstag waren Energieversorgern zufolge noch mehr als 30 000 Haushalte in Pommern ohne Strom.

Am Sonntag zieht nach DWD-Angaben ein neues Tief über Deutschland hinweg und bringt kurzzeitig milde Luft. Es wird regnerisch und windig. Nur im Süden bleibt es trocken, mancherorts zeigt sich die Sonne. In den Hochlagen der Mittelgebirge kann es noch einzelne Sturmböen geben. Die Temperaturen liegen an der Küste bei bis zu neun Grad, in der Mitte und im Süden des Landes zwischen drei und sechs Grad.

(dpa)
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