Zwei Menschen kamen ums Leben Hunderte Unfälle durch Glatteis in NRW

Düsseldorf · Bei Verkehrsunfällen auf glatten Straßen sind in Nordrhein-Westfalen mehrere Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizei-Angaben gab es am Dienstagmorgen vor allem im Westen des Landes Hunderte Karambolagen.

 Ein Auto ist in Dorsten bei überfrierender Nässe von der Landstraße gerutscht. Der Fahrer blieb unverletzt.

Ein Auto ist in Dorsten bei überfrierender Nässe von der Landstraße gerutscht. Der Fahrer blieb unverletzt.

Foto: dpa, Guido Bludau

Allein im westlichen Münsterland zählte die Polizei rund 200 Unfälle aufgrund von Glätte.
Betroffen waren etwa auch die Region Niederrhein, der Raum Aachen/Heinsberg sowie der Rhein-Erft-Kreis.

Einer der schwersten Unfälle ereignete sich in Steinfurt, wo ein 59-Jähriger ins Schleudern kam und gegen einen Baum fuhr. Er starb noch an der Unfallstelle, teilte die Polizei mit.

Ein ebenso tragischer Glatteis-Unfall spielte sich in Kleve in der Nacht zum Dienstag ab. Auf der Bundesstraße 9 kam ein 46-Jähriger von der Fahrbahn ab. Auch er prallte gegen einen Baum und starb eingeklemmt in seinem Wagen.

In Vreden an der Grenze zu den Niederlanden schlitterte eine 23-Jährige mit ihrem Wagen ebenfalls gegen einen Baum. Sie wurde mit schwersten Verletzungen in eine Spezialklinik gebracht. Im münsterländischen Hörstel rutschte ein 23-jähriger Fahrer bei Glatteis auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal mit dem Wagen eines 48-Jährigen zusammen. Beide Männer wurden schwer verletzt.

Durch die Bergungsarbeiten kam es auf vielen Strecken zu Sperrungen. So war die Bundesstraße 67 bei Borken mehr als sechs Stunden lang dicht, weil ein niederländischer Sattelzug bei Glatteis in den Graben gerutscht war und die Fahrbahn blockierte.

Zwischen Willich und Viersen schlitterte ein Lkw in den Straßengraben und kippte um. Der Tank des Sattelzugs wurde beschädigt, so dass literweise Diesel auslief. Allein dabei entstand ein Sachschaden von rund 140.000 Euro.

Der Schaden der Glatteis-Unfälle im gesamten Land geht in die Millionen. Meistens verliefen die Unfälle aber glimpflich.

Für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch und den Mittwochmorgen gab der Deutsche Wetterdienst in Essen vorsichtig Entwarnung. Anders als am Vorabend werde es gerade im Westen von NRW weitgehend trocken bleiben, sagte Meteorologin Claudia Glase. "Das bedeutet weniger Glatteis." Straßenglätte werde es allenfalls durch Raureif geben.

"Vor allem im Bergischen Land, im Sauerland und in Ostwestfalen wird es klar und kalt. Dort wo es dann Feuchtigkeit und Reif gibt, kann es sehr schnell glatt werden." Die Polizei rief Autofahrer auf, vorsichtig zu fahren.

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