Verband besorgt Hunde mit kurzen Nasen im Trend

Leipzig · In Deutschland sind Hunde mit kurzen Nasen angesagt. Der Verband für das Deutsche Hundewesen sieht das skeptisch. Fehler bei der Zucht könnten bei den Tieren zu Atemproblemen führen. In Deutschland sind Hunde mit kurzen Nasen im Trend: Französische Bulldogge und Mops sind derzeit die beliebtesten Hundearten, wie der Verband für das Deutsche Hundewesen VDH beobachtet hat.

 Mops "Donna Clara" rennt in Berlin beim Internationalen Mopstreffen über den Rasen. Die Rasse ist extrem beliebt. Der Hunde-Verband warnt vor weiterer Überzüchtung der "platten" Nasen - die Hunde können dann immer schlechter atmen.

Mops "Donna Clara" rennt in Berlin beim Internationalen Mopstreffen über den Rasen. Die Rasse ist extrem beliebt. Der Hunde-Verband warnt vor weiterer Überzüchtung der "platten" Nasen - die Hunde können dann immer schlechter atmen.

Foto: dpa, Stephanie Pilick

"Es sieht so aus, als hätten die Kurznasen den bisher führenden Retriever verdrängt", sagte VDH-Vorstandsmitglied Udo Kopernik. "Als Fachverband sehen wir das kritisch", sagte er. Es bestehe die Gefahr, dass in der Zucht versucht werde, die Kurznasigkeit stärker zu betonen. Das könne zu schweren gesundheitlichen Schäden führen, wie etwa Atemproblemen.

 Merkmal Kurznase: Auch französische Bulldoggen sind gern gekaufte Hunde. Mops und Bulldogge verdrängen den langsam den beliebten Familien-Golden-Retriever von der Spitze der Beliebtheitsskala.

Merkmal Kurznase: Auch französische Bulldoggen sind gern gekaufte Hunde. Mops und Bulldogge verdrängen den langsam den beliebten Familien-Golden-Retriever von der Spitze der Beliebtheitsskala.

Foto: AP

Der Verband sehe Modetrends kritisch, denn es könne auch ohne Genehmigung gezüchtet werden, was die Gefahr von Zuchtfehlern erhöhe. Der Internationale Club für französische Bulldoggen IKFB etwa züchte pro Jahr etwa 350 Welpen. "Wenn Sie ins Internet schauen, finden Sie das Zehnfache im Angebot", sagte Kopernik.

Hunde, die nicht bei 30 Grad aus den Latschen kippen

Um in Deutschland Hunde züchten zu können, die dann auch mit Papieren ausgestattet werden, müssten Züchter ihre Hunde gründlich ärztlich untersuchen lassen. Für eine Zuchtgenehmigung sei zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung des Herzens vorgeschrieben. "Wir wollen Hunde, die frei atmen können und nicht bei 30 Grad aus den Latschen kippen", sagte Kopernik.

Nach seinen Worten ist der Deutsche Schäferhund der meistgezüchtete Hund in Deutschland, allerdings würden hier die höchsten Rückgänge verzeichnet. Schäferhunde seien nach wie vor ein Exportschlager. Der VDH veranstaltet an diesem Wochenende in Leipzig die 17. Internationale Hundeausstellung.

(dpa)
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