Familienhund beißt zu Hund verletzt Säugling tödlich

Schmallenberg · Tragischer Vorfall in einer Familie im sauerländischen Schmallenberg: Ein erst zweieinhalb Wochen altes Baby ist dort vom Hund der Familie angegriffen und tödlich verletzt worden. Der Husky-Mischling hatte sich am Donnerstag in den Kopf des Mädchens verbissen, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Das Kleinkind wurde mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik im Ruhrgebiet geflogen, wo es in den späten Abendstunden starb. Der Hund wurde auf Wunsch der Eltern eingeschläfert.

Nach Polizeiangaben war die Mutter zum Zeitpunkt des Unglücks mit den drei und sieben Jahre alten Geschwistern des Säuglings sowie den zwei Hunden der Familie allein zu Hause. Die beiden Geschwister blieben unverletzt und erlitten ebenso wie die Mutter einen Schock.

Die 25-Jährige konnte zu dem Vorfall bislang nicht vernommen werden.
Der andere Hund wurde den Angaben zufolge nach dem Vorfall in ein Tierheim gegeben.

Wie es zu dem Vorfall gekommen war, ist bislang noch unklar. Die Polizei ermittelt wegen Verletzung der Aufsichtspflicht und fahrlässiger Tötung.

Expertin: Tiere müssen beobachtet werden

Grundsätzlich gelten Huskys nicht als gefährlich. Allerdings sei es wichtig, bei der Geburt eines Kindes zu schauen, ob sich der Hund in der Familie als zurückgesetzt empfindet und in dem Neugeborenen einen Konkurrenten sieht.

"Die Halter müssen das Tier unbedingt beobachten und sowohl dem Hund wie auch dem Kind die Grenzen klar machen", sagte die Kölner Hundepsychologin Karin Behle.

Dem Kleinkind müsse auch deutlich gemacht werden, dass es zum Beispiel nicht an dem Tier ziehen oder zerren dürfe. Grundsätzlich gelte, dass das Kind und der Hund niemals unbeaufsichtigt gelassen werden dürften, erklärte Behle.

Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland forderte als Reaktion auf den Vorfall einen "Hundeführerschein" für Hundehalter.

"Noch bevor Menschen einen Hund aufnehmen, müssen sie den sachgerechten Umgang mit Hunden lernen und vorweisen", sagte Charlotte Köhler von PETA. Einen solchen "Hundeführerschein" gebe es in der Schweiz schon seit September 2008, Niedersachsen werde ihn als erstes deutsches Bundesland 2013 einführen. "Jeder Hund, der falsch gehalten und behandelt wird, kann zu einer Gefahr für den Menschen werden", erklärte Köhler.

(DAPD)
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