Schlägereien mit Linken Hooligans prügeln sich trotz Demonstrationsverbots in Berlin
Berlin · Eigentlich war die Kundgebung von Hooligans und Rechten gegen Salafisten abgesagt worden. Dennoch sind einige Schläger am historischen 9. November nach Berlin gereist. Vor allem am Alex hat die Polizei jede Menge zu tun.
Dort ist es Berliner Medienberichten und Bilder der dpa zufolge mehrfach zu Auseinandersetzungen zwischen linken Gegendemonstranten und Hooligans sowie rechten Gruppen gekommen. Die Aufnahmen zeigen, wie vereinzelte Männer an der U-Bahn-Station aufeinander losgehen.
Die Ausmaße der Krawalle sind aber verglichen mit den Ereignissen von Köln vor zwei Wochen klein. Wie die Berliner Zeitung unter Berufung auf die Polizei berichtet, gerieten am Alex rund 30 Personen aus der rechten Szene mit etwa 200 linken Gegendemonstranten aneinander. Die dpa spricht hingegen von Hooligans und Linken. Inwieweit sich in der Demonstrationsgruppe in Berlin Hooligans mit Rechten vermischten, ist schwer einzuschätzen.
Die Polizei kesselte die Gruppe zeitweise ein, um die Situation zu entschärfen. Es gab vereinzelte Festnahmen, die Polizei spricht von mindestens zehn. Unter den Demonstranten befand sich auch der Berliner NPD-Chef Sebastian Schmidtke. Dieser musste den S-Bahnhof Alexanderplatz unter Polizeischutz verlassen.
Wie der Berliner Tagesspiegel berichtet, wurde die kleine Gruppe der etwa 30 rechten Demonstranten am Alexanderplatz gleich von der Polizei in Empfang genommen und des Platzes verwiesen. Die Gruppe sei in eine S-Bahn nach Lichtenberg verfrachtet worden. Das aber habe sich in der linken Gruppe herumgesprochen. Etwa 100 Gegendemonstranten hätten daraufhin angegriffen und auch Polizisten attackiert, unter anderem mit Flaschen und Stühlen.
Die ursprünglich angemeldete Hooligan-Demonstration hatte zuvor der Anmelder selbst wieder abgesagt.
Die nächste große Demo der HogeSa-Bewegung (Hooligans gegen Salafisten) ist für den 15. November in Hannover geplant. Wegen befürchteter Ausschreitungen will die Polizei die Veranstaltung allerdings verbieten. Nach der kurzfristigen Absage eines für diesen Freitag geplanten Gesprächs mit dem Organisator werde dem Anmelder aus Nordrhein-Westfalen dies nun schriftlich mitgeteilt, sagte Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe.
Der Anmelder habe nun bis Anfang nächster Woche Zeit, sich zu dem geplanten Verbot zu äußern. Ungeachtet dessen stelle sich Polizei aber darauf ein, dass am 15. November gewaltbereite Hooligans nach Hannover reisen würden. "Wir werden vorbereitet sein", sagte Kluwe.