Bremer Innen-Staatsrat Holger Münch löst Ziercke als BKA-Chef ab

Bremen · Der Bremer Innen-Staatsrat Holger Münch wird neuer Präsident des Bundeskriminalamts (BKA). Der 53-Jährige wird im Dezember die Nachfolge des bisherigen Behördenleiters Jörg Ziercke antreten.

 Holger Münch wird neuer BKA-Chef.

Holger Münch wird neuer BKA-Chef.

Foto: dpa, iwa fdt tba

Das sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Münch war von 2009 bis 2011 Polizeipräsident in Bremen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will Ziercke auf der BKA-Herbsttagung im November verabschieden und Münch als Nachfolger ins Amt einführen. Offiziell wird der Bremer Staatsrat die BKA-Leitung am 1. Dezember übernehmen. Die Suche nach einem Nachfolger für den 67-jährigen Ziercke hatte sich Berichten zufolge schwierig gestaltet. Ziercke war zuletzt wegen der Ermittlungen gegen den früheren SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy in die Schlagzeilen geraten, der inzwischen wegen Kinderpornografie angeklagt ist. In diesem Zusammenhang war dem BKA ein zögerliches Vorgehen vorgeworfen worden.

Der am 17. August 1961 in Bremen geborene Münch war von 1980 bis 1987 im Polizeidienst der Hansestadt, bevor er für vier Jahre zum BKA nach Meckenheim wechselte. 1991 ging Münch zurück nach Bremen, wo er einige Jahre die Reform der Polizeibehörde leitete - bevor er dort selbst verschiedene Führungsfunktionen übernahm. Von 2009 bis 2011 war er Polizeipräsident in Bremen, seither ist der parteilose Beamte Innen-Staatsrat in der Hansestadt.

Münch habe die Polizei "von der Pieke auf kennengelernt", erklärte der Vorsitzende der Polizei, Oliver Malchow. Er übernehme das Amt in sicherheitspolitisch schwierigen Zeiten.

"Ich freue mich darüber, dass wir einen BKA-Präsidenten bekommen, der aus der polizeilichen Praxis kommt und der vor allen Dingen eine langjährige Erfahrung hat in der Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden in einem föderalen Staat", sagte auch der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), der "Frankfurter Rundschau (Mittwochsausgabe). "Da geht es ja auch um die Zusammenarbeit zwischen den Ländern und dem Bund." Es müsse jemanden geben, "der genau weiß, wo die Probleme liegen".

(AFP)
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