Nach Starkregen in NRW Wo Sie Sachspenden für Betroffene abgeben können

Düsseldorf · Viele Menschen haben durch die Überschwemmungen ihr Zuhause verloren. Betroffene brauchen jetzt dringend Hilfe. Die DLRG warnt jedoch ausdrücklich davor, ins Katastrophengebiet zu fahren. Für Sachspenden und Schlafplätze können Sie sich an folgende Adressen wenden.

Hochwassers 2021 in NRW: Schäden in Erftstadt, Euskirchen, Bad Münstereifel, Altenahr
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Schwere Schäden durch Überflutungen in NRW

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Foto: dpa/David Young

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat auf seiner Homepage die Kreise aufgelistet, die jetzt Spenden annehmen. Die Kreise haben Bürgertelefone eingerichtet oder veröffentlichen Informationen auf ihren Homepages. Sachspenden sind nur vereinzelt erwünscht - das sollte vorher erfragt werden. Außerdem sollte bei Sachspenden immer vorher gecheckt werden, was genau benötigt wird, um den freiwilligen Helfern unnötige Arbeit zu ersparen.

Die Lager mit Lebensmittel- und Kleiderspenden seien zudem bereits gut gefüllt, berichteten am Sonntag die Kreise Euskirchen und Rhein-Erft in Nordrhein-Westfalen. Beide Kreise haben Konten für Hochwasser-Hilfen eingerichtet und bitten um Geldspenden. Sachspenden gebe es derzeit genug. „Die Räume sind begrenzt, momentan reicht das, was da ist“, sagte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises.

Wenn Sie an Organisationen spenden wollen, hilft das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) als Hinweis auf seriöse Organisationen. Trägt ein Spendenaufruf das Logo, ist garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und außerdem nachprüfbar ausweist, wie das Geld der Spender verwendet wird.

Wichtig zu wissen: Geprüft werden nur Hilfswerke, die sich selbst beim DZI melden und die Kosten für die Prüfung zahlen. Kleinere Organisationen sparen sich dies oft. Wenn ein Verein in der Liste fehlt, muss das also nicht bedeuten, dass er unseriös ist.

In Düsseldorf koordiniert am Wochenende die DEG eine Spendenaktion. Der Eishockeyverein richtet am Dome (DEG-Platz 1/Theodorstraße 281 in Düsseldorf) eine Sammelstelle ein. Hier können am Samstag und Sonntag von 10 bis 12 Uhr Sachspenden angegeben werden. “Es gibt Dinge und Zeiten, die sind wichtiger als der Sport. So eine Zeit ist aktuell”, heißt es dazu auf dem Instagram-Kanal der DEG.

In der Stadt Erkrath gibt es eine Hochwasser-Nothilfe, die Hilfsangebote und Hilfeersuchen in Zusammenhang mit den Schäden durch die Überflutungen sammelt. Das Nachbarschaftshilfswerk nimmt Sachspenden und Leihgaben an.

Auch in Neuss haben sich Menschen zusammengefunden, die Spenden annehmen und Hilfe weitergeben wollen. Darunter auch der Caritas-Ortsverband und die Feuerwehr. Näheres dazu hier.

Auch, wenn es schwer fällt: Keine Hilfe sind Reisen in das Katastrophengebiet. Denn die Gefahr ist groß, dass sich weitere Menschen damit in Gefahr bringen. „Halten Sie sich von fließenden Gewässern fern, Treibgut ist oft schlecht zu erkennen. Und auch wo es stellenweise wieder trocken scheint, ist die Lage nach wie vor gefährlich“, warnt Frank Zantis von der DLRG Nordrhein.

Wer nicht materiell helfen möchte, kann auch mit einem Schlafplatz helfen: Die Bonner Oberbürgermeisterin rief am Donnerstag bereits Menschen in ihrer Stadt dazu auf, Hilfe in Form eines Schlafplatzes anzubieten: „Liebe Bonnerinnen und Bonner, bitte stellt Unterkünfte zur Verfügung! Meldet Euch, die Stadt stellt den Kontakt zu Menschen her, die Eure Hilfe brauchen“, schrieb Katja Dörner (Grüne) am Donnerstag auf Twitter. Im Netz gibt es hierfür ein Kontaktformular auf dem Portal der Stadt Bonn.

Selbstverständlich sind auch Geldspenden an die großen Hilfsorganisationen weiternhin möglich. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), kümmert sich unter anderem um Sanitätsdienst, Betreuung, Unterbringung und Verpflegung. Das DRK nimmt unter dem Stichwort „Hochwasser“ über das bundesweite Spendenkonto Beiträge entgegen.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG ist in der Wasserrettung im Einsatz. Hier wird gebeten, sich an die drei Regionalverbände (Nordrhein, Westfalen oder Rheinland-Pfalz) zu wenden. Die Spenden an die jeweiligen Konten sollten mit dem Stichwort „Hochwassereinsatz 2021“ versehen sein, damit klar ist, wofür das Geld bestimmt ist.

 Heftige Regenfälle haben für Schlammlawinen und Überflutungen gesorgt. Viele Betroffene sind jetzt auf Schlafplätze und Spenden angewiesen.

Heftige Regenfälle haben für Schlammlawinen und Überflutungen gesorgt. Viele Betroffene sind jetzt auf Schlafplätze und Spenden angewiesen.

Foto: dpa-tmn/Jonas Güttler

Auch die Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, ruft zu Spenden auf. Dafür ist in Absprache mit den regionalen und lokalen Caritasverbänden ein bundesweit gültiges, zentrales Spendenkonto eingerichtet worden. Alle eingehenden Spenden werden direkt an die lokalen Caritas-Einrichtungen und Ortsverbände, in den am schwersten betroffenen Katastrophengebieten fließen.

(chal/rosa/dpa)
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