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Hitzewelle in Deutschland Bis zu 38 Grad und große Waldbrandgefahr zum Sommeranfang

Offenbach · Der kalendarische Sommer startet mit einer kleinen Hitzwelle und viel Sonne: In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen teils auf weit über 30 Grad. Doch die Hitze bringt auch Gewitter und Unwetter. Vor allem aber ist das Risiko für Waldbrände massiv gestiegen.

Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach mit. Mit Höchstwerten von 27 bis 32 Grad und im Südwesten sogar bis 35 Grad wird der Mittwoch erneut sehr heiß. Im Norden ist es eher bewölkt, während in der Mitte und im Süden Deutschlands höchstens ein paar Quellwolken die Sonne verdecken. Zum Nachmittag und Abend können sich vor allem über den Bergen teils heftige Schauer und Gewitter entwickeln.

Der Donnerstag wird nach Einschätzung des DWD nicht nur ein sehr heißer, sondern auch gewitteranfälliger Tag mit hohem Unwetterpotenzial. "Besonders die Menschen im Norden und Osten Deutschlands werden sich auf heftige Unwetter mit Starkregen, großem Hagel und teils schweren Sturmböen einstellen müssen", sagte DWD-Meteorologe Helge Tuschy. Zum Abend hin werden sich die Unwetter dort zwar abschwächen, aber in die Mitte und den Süden des Landes ausweiten. Vor dem Eintreffen der Gewitter wird es besonders im Süden und Südwesten mit Spitzenwerten von bis zu 38 Grad sehr heiß.

Große Waldbrandgefahr

Der fehlende Regen und die große Hitze haben die Waldbrandgefahr in manchen Regionen Deutschlands deutlich steigen lassen. "Momentan wächst die Gefahr mit jedem Tag", sagte der Waldbrandexperte der Bremer Feuerwehr, Karl-Heinz Knorr, am Dienstag. "Wenn wir keine ergiebigen Regenfälle bekommen, wird die Gefahr weiter zunehmen." Vereinzelte Schauer würden kaum helfen. Dem DWD zufolge gab es zwischen dem Südwesten Deutschlands bis zum Nordosten in Brandenburg zahlreiche Gebiete mit der höchsten Waldbrandwarnstufe.

Einen verheerenden Waldbrand wie in Portugal würde es Knorr zufolge in Deutschland aber nicht geben. Erstens gebe es hierzulande keine so großen zusammenhängenden Waldgebiete wie in Portugal und anderen südeuropäischen Ländern.

Zudem seien die Wälder in Deutschland für die Feuerwehr besser zugänglich, weil sie intensiver bewirtschaftet würden. Auch sei wegen der Freiwilligen Feuerwehren die Einsatzkräfte-Dichte höher: "Wir sind in den Waldbrandgebieten schneller am Feuer dran", sagte Knorr.

Brandenburg am gefährdetsten

Brandenburg zählt aufgrund seiner ausgedehnten Kiefernwälder zu den gefährdetsten Regionen Deutschlands. Dort gelten sogar fast flächendeckend die beiden höchsten Warnstufen. Unter anderem in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, im südlichen Niedersachsen und in Sachsen gab es ebenfalls Gebiete mit der höchsten Warnstufe.

Ein Brand kann schon durch Kleinigkeiten ausgelöst werden: Beispielsweise kann eine weggeworfene Flasche durch den Brennglas-Effekt zum Feuer führen. Der DWD warnte in Bayern auch vor stark erhitzen Katalysatoren an Autos: Fahrzeuge solle man nicht auf trockenem Gras am Waldrand abstellen.

Diese Gebiete sind laut dem Waldbrandexperte Knorr regelmäßig betroffen. Dort gebe es vor allem Nadelbäume, die deutlich schneller brennen würden als Laubbäume. Etwa an Fichten bilde sich viel trockenes Unterholz. Derzeit seien auch die lauen Nächte ein Problem, weil sich kein kühlender Tau bilde. "Es gibt ein immer weiteres Austrocknen der Vegetation", sagte Knorr.

Was tun, wenn plötzlich Rauch und Flammen zu sehen sind? Der ADAC rät, die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 zu wählen und darüber die Feuerwehr zu informieren. Die Nummer ist aus dem Festnetz und vom Handy aus erreichbar. Der Anruf ist kostenlos.

(felt/dpa)
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