Hitzewelle Deutsche Feuerwehren bereiten sich auf mehr Waldbrände vor

Osnabrück · Die Feuerwehren rechnen in Zukunft mit mehr Waldbränden in Deutschland und wollen sich darauf vorbereiten. Löschflugzeuge werden sie aber wohl nicht einsetzen.

In Brandenburg war die Feuerwehr von einem Bundeswehr-Hubschrauber unterstützt worden, als sie den Waldbrand bei Potsdam bekämpfte (Archiv).

In Brandenburg war die Feuerwehr von einem Bundeswehr-Hubschrauber unterstützt worden, als sie den Waldbrand bei Potsdam bekämpfte (Archiv).

Foto: dpa/Julian Stähle

„Wir müssen die Zeichen des Klimawandels frühzeitig erkennen und gerüstet sein, wenn es mit den Trockenperioden so bleibt“, sagte der stellvertretende Bundesgeschäftsführer des Deutschen Feuerwehrverbandes, Rudolf Römer, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Deshalb würden die Einsatzkräfte bereits jetzt darüber nachdenken, Feuerwehrfahrzeuge mit größeren Wassertanks und Löschdrohnen anzuschaffen.

Der Einsatz von Löschflugzeugen sei dagegen in Deutschland nicht möglich. „Dafür braucht es große Wasserflächen, über die die Flugzeuge im Landeanflug Wasser aufnehmen können. Seen in dieser Größe haben wir in Deutschland nicht“, sagte Römer. Stattdessen verwende die Feuerwehr Hubschrauber, die mit Außenlastbehältern ausgestattet und über kleineren Seen befüllt werden könnten. Die Hubschrauber müsse die Feuerwehr jedoch von Polizei und Bundeswehr leihen.

Genau das hält der Waldbrandexperte Johann Goldammer vom Zentrum für globale Feuerüberwachung in Freiburg für problematisch. Viele der Bundeswehrhubschrauber seien im Ausland im Einsatz, sagte er der Zeitung. Er empfiehlt deshalb die Anschaffung von kleineren Löschflugzeugen auf Bundesebene. „Das muss aber gemeinsam im Verbund mit den Ländern passieren und miteinander finanziert werden“, sagte Goldammer.

In Brandenburg hatte die Feuerwehr in den vergangenen tagen einen Waldbrand bekämpft. Dabei wurde sie von einem Bundeswehr Hubschrauber unterstützt. Am Samstag waren noch rund 180 Helfer im Einsatz, um letzte Glutnester in dem rund 50 Hektar großen Waldstück zu löschen. Die Arbeiten sollten das ganze Wochenende über fortgesetzt werden. Das Feuer war am Donnerstag direkt neben der Autobahn A9 von Berlin nach Leipzig ausgebrochen und hatte dann rasend schnell den Wald erfasst. Erschwert wurden die Arbeiten aufgrund von Munition aus dem Zweiten Weltkrieg in dem Waldgebiet - deshalb wurde auch ein Löschpanzer eingesetzt. Die Brandursache ist noch unklar.

(wer/dpa)
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