++ Aktuell: Amoklauf in Winnenden ++ Hinterbliebene konnten Abschied nehmen

Düsseldorf (RPO). Fassungslosigkeit bleibt nach dem Amoklauf von Winnenden. Der 17-jährige Tim K. brachte 15 Menschen und offenbar sich selbst um. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft, wie es zu dem Amoklauf kommen konnte. Der Tag nach der grausamen Tat: Wir halten Sie über die Ereignisse des Tages auf dem Laufenden.

 Oberstaatsanwalt Siegfried Mahler gibt bei der Pressekonferenz in Waiblingen weitere Details zum Amoklauf bekannt.

Oberstaatsanwalt Siegfried Mahler gibt bei der Pressekonferenz in Waiblingen weitere Details zum Amoklauf bekannt.

Foto: ddp, ddp

++ 20.50 Uhr: Die offenen Särge der Opfer wurden am Abend in einem Krankenhaus aufgebahrt und Hinterbliebene konnten Abschied nehmen. Zugang bekämen aber nur unmittelbar betroffene Eltern und Verwandte, sagte Wolfgang Schiele vom Regierungspräsidium Stuttgart. Ein Team aus zwei Psychologen steht jeder Familie zur Verfügung. Für die Bevölkerung werden Kondolenzbücher ausgelegt.

++ 20.39 Uhr: Bekannte des Täters sprechen davon, dass der Vater Tim K. zum Interesse an Waffen gebracht hat. Außerdem seien dem Täter alle materielle Wünsche erfüllt worden.

++ 20.36 Uhr: Mehr als tausend Menschen haben am Donnerstagabend bei einem ergreifenden ökumenischen Gottesdienst der Opfer des Amoklaufs von Winnenden gedacht. "In solchen Stunden fehlen uns Worte, erst recht fehlen uns Antworten", sagte der katholische Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst.

++ 19.38 Uhr: Familienministerin Ursula von der Leyen hat sich gegen schärfere Gesetze ausgesprochen. Die Waffengesetze und die Vorschriften für gewaltverherrlichende Computerspiele seien gerade erst verschärft worden, sagte die CDU-Politikerin der "Neuen Presse" in Hannover. Entscheidend sei, dass die Einhaltung der Gesetze kontrolliert werde. Noch wichtiger ist seien "Netze der frühen Hilfen" und Gewaltprävention.

++ 19.12 Uhr: Innenminister Wolfgang Schäuble spricht sich gegen Metalldetektoren an Schulen aus.

++ 18.48 Uhr: Gegen den Vater des Jungen, aus dessen Besitz der Jugendliche die Waffe genommen hatte, laufen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bislang keine Ermittlungen. Die Aufbewahrung einer Waffe im Schlafzimmer könne allerdings eine Ordnungswidrigkeit sein, sagte Oberstaatsanwalt Mahler. Wenn es Hinweise auf eine Amokneigung gegeben habe, könnte auch eine fahrlässige Tötung in Frage kommen. Die bisherigen Vernehmungen zeigten laut Mahler aber nicht, dass es im Vorfeld Hinweise auf einen Amoklauf gegeben habe.

++ 17.55: Der Oberbürgermeister verkündet den Termin für die offizielle Trauerfeier in Winnenden. Am 21. März wird eine Feier in der Borromäuskirche abgehalten werden. Bundeskanzlerin Merkel, Bundespräsident Köhler und Ministerpräsident Oettinger werden erwartet. Damit endet die Pressekonferenz.

++ 17.55 Uhr: Kultusminister Rau: Ich bin entsetzt über die Trittbrettfahrer - das ist kein Dummer-Jungen-Streich und liegt weit über den Grenzen des Akzeptablen.

++ 17.44 Uhr: Astrid Hahn hat im Raum dieser Pressekonferenz im Jahr 2008 dem Täter sein Abschlusszeugnis überreicht. Er sei absolut unauffällig gewesen. Die Schule könne nicht die Aufgabe des Elternhauses übernehmen, damit sei sie überfordert. Trotzdem sei Gewaltprävention in ihrer Schule ein großes Thema, schon ab dem fünften Schuljahr gäbe es begleitende Veranstaltungen. Es wird weiteres Nachdenken über die Sicherheit an Schulen geben.

++ 17.38 Uhr: Schulleiterin Hahn kann und will keine detaillierten Auskünfte über das Massaker machen. Morgen wird es eine Elterninformation geben. Am Wochenende werden Psychologen zur Verfügung stehen. Eine Hotline ist durchgängig geschaltet. Die nächste Woche wird es für die Schüler keine Schulpflicht geben. Es wird aber die Möglichkeit zum Unterricht in benachbarten Schulen bestehen, falls Schüler weiterhin Unterricht wahrnehmen wollen.

++ 17.36 Uhr: Kultusminister Rau: Der Schule werden 13 zusätzliche neue Lehrer zugewiesen.

++ 17.30 Uhr: Landrat Johannes Fuchs ergreift das Wort. "Schnelle Antworten gibt es nicht". Er verteilt viel Lob an die Einsatzkräfte, dankt den Polizisten und Notärzten sowie den ehrenamtlichen Helfern. Der Vater des Täters konnte die Zuverlässigkeitsprüfung bezüglich der Waffenscheine immer bedienen. Es gab keine Bedenken oder Beanstandungen.

++ 17.28 Uhr: Die Schulleitung fordert größten Respekt vor dem Lehrerberuf. "Lehrer sind keine faulen Säcke"!

++ 17.27 Uhr: 70 Schulpsychologen und 15 Notfallseelsorger sind vor Ort. Die Notfallhotline hat bisher 2500 Anrufe angenommen.

++ 17.23 Uhr: Die Termine für die Abschlussprüfungen werden verschoben. Psychologische Hilfestellung für Opfer und Betroffene wird es auch noch die kommende Woche geben.

++ 17.19 Uhr: "Jede Schule hat eine Seele! Wie kann es weitergehen?" Rau kann diese Frage nicht vollständig beantworten. Er möchte aber alle Betroffenen zusammen bringen, um eine Basis für zukünftige Verhaltensregeln zu schaffen. "Wir haben noch keine Pläne!"

++ 17.14 Uhr: Helmut Rau, Kultusminister von BW spricht. Er dankt den Schülern aus Thüringen, die den traumatisierten Überlebenden ihre direkte Hilfe angeboten hatten. Rau lobt die Reaktionen der Schulleiterin für ihre Anstrengung während der Katastrophe.

++ 17.11 Uhr: Alle Bürger werden aufgerufen, der Stadt den verlorenen Frieden wiederzugeben. Dank an die Unterstützer aus dem In- und Ausland.

++ 17.08 Uhr: Eine Pressekonferenz der Stadt Winnenden beginnt mit einer Schweigeminute: Der Oberbürgermeister der Stadt spricht den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Alle Opfer werden erwähnt. Die Pressevertreter werden gebeten, die Angehörigen in Ruhe zu lassen.

++ 17.05 Uhr: Amokläufe wie in Winnenden sind nach Meinung des Vorsitzenden des Bundestagsinnenausschuss, Sebastian Edathy (SPD), nicht durch Gesetze zu verhindern. In einem PHOENIX-Interview sagte Edathy am Donnerstagnachmittag: "Ich stimme Herrn Schäuble ausdrücklich zu, dass ich gesetzgeberisch keine Möglichkeit sehe, so etwas zu verhindern, wie es sich gestern in Baden-Württemberg ereignet hat." Wörtlich ergänzte er: "Durchgeknallte Menschen werden sie in einem Land mit 82 Millionen Einwohnern immer haben. Da können sie höchstens durch Pädagogik, durch Bildung, durch Aufpassen dazu beitragen, dass sie die Zahl möglichst klein halten. Aber dass man sie auf null bringt, halte ich für völlig unrealistisch."

++ 16.33 Uhr: Nur wenige Stunden nach der Ankündigung einer Bluttat in einer Berufsschule ist einem 22-Jährigen in Halberstadt der Prozess gemacht worden. Das dortige Amtsgericht verurteilte den Auszubildenden am Donnerstag zu fünf Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Er hatte am Morgen über den Polizeinotruf mit einem Blutbad an seiner Berufsschule ähnlich wie in Winnenden gedroht.

++ 16.26 Uhr: Bei Amokläufern liegt in der Hälfte der Fälle eine psychische Erkrankung vor. Das sagte der Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Nervenärzte Frank Bergmann. Auch wenn es schwierig sei, einen Amoklauf vorherzusehen, verringere man das Risiko für eine solche Tat, wenn eine psychische Erkrankung behandelt werde. In Deutschland seien psychische Probleme aber immer noch zu sehr stigmatisiert. Gerade bei Jugendlichen sei das Stigma besonders groß.

++ 16.04 Uhr: Papst Benedikt XVI. hat den Opfern des Amoklaufs von Winnenden seine Anteilnahme übermittelt. Der Papst gedenke der Betroffenen und bitte Gott um Beistand und Hilfe für deren Angehörige und Freunde, heißt es in dem am Donnerstag in Rottenburg veröffentlichten Schreiben an den Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst, in dessen Diözese der Amoklauf stattfand.

++ 15.13 Uhr: Trittbrettfahrer in Regensburg: Nach der Morddrohung eines Schülers fahndet die Polizei in Regensburg nach dem 15-Jährigen. Der Junge habe am Mittwoch gegenüber früheren Mitschülern angekündigt, er werde in seine ehemalige Schule gehen und jemanden töten, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Dabei habe er auch erklärt, er habe nichts mehr zu verlieren.

++ 15.01 Uhr: Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat den Angehörigen der Opfer des Amoklaufes von Winnenden sein tiefes Beileid ausgesprochen. "Deutschland soll wissen, dass diese Ereignisse Frankreich schockiert haben", sagte er am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einer Sitzung des deutsch-französischen Ministerrats in Berlin. Man wolle nun gemeinsam prüfen, wie man die Wiederholung eines solchen Verbrechens am besten verhindern kann.

++ 14.58 Uhr: Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, hat sich für ein generelles Herstellungs- und Vertreibungsverbot für gewaltverherrlichende Computerspiele ausgesprochen. "Das Geschäftsmodell für brutale und gewaltverherrlichende Computerspiele muss nachhaltig gestört werden. Hier geht es nicht mehr um Altersgrenzen, sondern um ein allgemeines und ausnahmsloses Verbot", sagte Uhl der "Leipziger Volkszeitung".

++ 14.50 Uhr: Ines Geipel, Autorin des Buches "Amok in Erfurt", sagte: "Nach Erfurt hieß es in der Republik: DAS darf sich nie wiederholen - und nun ist es doch passiert. Wir wissen doch alle, dass sich nun eine zeitlang alle anstrengen und in zwei Wochen ist das alles wieder vergessen." Ihre Kritik richtet sich an Gesellschaft und Behörden.

++ 14.47 Uhr: Jungen werden nach einer Studie des Aktionsrats Bildung in Kindergarten und Schule massiv benachteiligt. Nicht mehr die Mädchen, sondern die "Jungen sind die Verlierer im deutschen Bildungssystem", sagte der Ratsvorsitzende und Präsident der Freien Universität Berlin, Dieter Lenzen, am Donnerstag in München. Im Zusammenhang mit dem Amoklauf gewinnt diese Nachricht an Relevanz.

++ 13.48 Uhr: "Kannte der Täter die Schüler?" Nach Angaben des Polizeipräsidenten kannte Tim K. seine Opfer vermutlich nicht. Die getöteten Schüler kamen aus den Klassen 9 und 10. Tim K. hatte die Schule ein Jahr zuvor verlassen.

++ 13.45 Uhr: Die Polizei gibt weitere Einzelheiten über die toten Lehrerinnen bekannt. Eine sei im Klassenzimmer neben dem Experimentiertisch gefunden worden, die anderen beiden Frauen im Flur der Schule. Vermutlich hatte der Täter die beiden Lehrerinnen auf der Flucht getroffen.

++ 13.40 Uhr: Auch der Computer von Tim K. wurde durchsucht, berichtet der Polizeipräsident auf Nachfrage. Dort habe man neben Gewaltspielen wie Counterstrike auch Horrorfilme und Pornobilder gefunden.

++ 13.38 Uhr: Der Polizeipräsident Erwin Hetger erklärt zur Taktik der Polizei: Die ersten Polizisten, die vor Ort waren, gingen sofort in die Schule, um den Amokläufer zu fassen. Dafür seien die Polizisten in einem speziellen Training vorbereitet worden. Durch das schnelle Eingreifen der Polizei habe man erreicht, dass der Täter schnell die Schule verlasse. Das hätte nach Einschätzung der Ermittler Schlimmeres verhindert.

++ 13.36 Uhr: Nun hat die Polizei bestätigt, dass Tim K. nicht Mitglied im Schützenverein SSV Leutenbach war. Nur sein Vater war dort Mitglied.

++ 13.35 Uhr: Der entführte Autofahrer war laut Polizeisprecher 41 Jahre alt. Der Täter soll ihn mit der Waffe bedroht haben.

++ 13.29 Uhr: Über das Forum, in dem sich der Amokläufer am Tag zuvor geäußert hatte, weiß man noch nicht sehr viel. Wie die Polizei weiter in der Fragerunde der Pressekonferenz erklärte, handelt es sich um "Krautchan.net". Dort sollen vor allem Jugendliche chatten.

++ 13.22 Uhr: Wie der Staatsanwalt weiter erklärt, soll erst bei der Musterung des Täters eine psychologische Erkrankung festgestellt worden sein. Daraufhin soll er in einer Klinik von April bis September 2008 behandelt worden sein. Er sollte danach weiter ambulant behandelt werden. Tim K. nahm aber die Termine nicht wahr.

++ 13.20 Uhr: Laut Wagner liegen die angeschossenen Polizisten auf der Intensivstation. Eine Beamtin soll heute noch einmal operiert werden. Auch zwei Schüler sind noch im Krankenhaus.

++ 13.14 Uhr: Hans-Dieter Wagner von der Polizei Esslingen erklärt nun die Einzelheiten zur Flucht des Täters gestern. "Es gibt zwei Augenzeugen, die gesehen haben, wie der junge Mann das Magazin seiner Waffe gewechselt und sich dann erschossen hat. Das kann ich bestätigen"

++ 13.10 Uhr: Anders als bisher bekannt, wird derzeit gegen den Vater nicht ermittelt. Dass eine der Waffen nicht ordnungsgemäß aufbewahrt wurde, könnte nach jetzigem Stand der Ermittlungen höchstens zu einer Ordnungswidrigkeit führen.

++ 13.05 Uhr: Staatsanwalt Mahler gibt weitere Einzelheiten über den Täter bekannt. Tim K. wuchs im Elternhaus auf, hatte eine drei Jahre jüngere Schwester. Es galt als introvertiert, aber nicht weiter auffällig. Auch soll er interessiert gewesen sein an einem Mädchen aus der Nachbarschaft. Eine feste Freundin hatte er aber nicht. Außerdem soll er seit drei Jahren Kraftsport betrieben haben.

++ 13.04 Uhr: Nun äußert sich der Leiter der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Siegfried Mahler: "Auch ich fühle mit den Angehörigen. Es wird keine Obduktion der Opfer nicht stattfinden. Nur der Täter wird obduziert."

++ 12.59 Uhr: Wie der Landespolizeipräsident, Erwin Hetger, erklärt, gab es seit dem Amoklauf gestern sechs Amok-Drohungen.

++ 12.58 Uhr: Der Täter soll seit 2008 wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung gewesen sein.

++ 12.57 Uhr: Wie der Innenminister weiter berichtet, soll der Täter daraufhin direkt geschrieben haben: "Jetzt nicht gleich die Polizei anrufen." Es sei nur ein Scherz gewesen.

++ 12.55 Uhr: Am Mittwochabend meldete sich ein Vater aus Bayern und berichtete über einen Internet-Chat, den der Sohn am Abend zuvor geführt hat: "Scheiße Bernd, es reicht mir, ich habe dieses Lotterleben satt. Immer dasselbe, alle lachen mich aus", habe der Täter geschrieben. Weiter: "Ich werde morgen in meine frühere Schule gehen und dort so richtig gepflegt grillen. Ihr werdet morgen von mir hören, merkt euch nur den Namen des Ortes Winnenden."

++ 12.53 Uhr: Der Täter war laut Rech geübt im Umgang mit Schusswaffen. Ob er auch Mitglied im Schützenverein war, wird derzeit noch geklärt.

++ 12.52 Uhr: Kleine Unterbrechung. Die Mikrophone vor dem Innenminister wackeln. "Ich versichere Ihnen, ich rühre hier nichts an."

++ 12.50 Uhr: Ich möchte heute mehr Details bekannt geben. Der Vater ist Mitglied im Schützenverein. Er besitz 15 Waffen. Im Waffenschrank wurden zudem 4600 Schuss Munition gefunden.

++ 12.45 Uhr: Am Elternhaus von Tim K. ist die Lage weiter ruhig, berichten TV-Reporter aus Leutenbach. Nachbarn gehen am Haus vorbei und schütteln mit dem Kopf. Die Eltern und die Schwester des Täters sind bereits seit gestern nicht mehr im Haus. Sie werden psychologisch betreut.

++ 12.38 Uhr: Über Tatmotiv und Persönlichkeit von Tim K. wird derzeit viel spekuliert. Die einen beschreiben ihn als freundlichen jungen Mann, die anderen als introvertierten Menschen, der Computer-Gewaltspiele gespielt und eine Vorliebe für Waffen hatte.

++ 12.34 Uhr: Hunderte Bürger haben sich inzwischen vor der Albertville-Realschule in Winnenden versammelt und trauern um die Opfer. Psychologen betreuen Menschen in Winnenden.

++ 12.10 Uhr: Nach dem Amoklauf von Winnenden und Wendlingen melden sich zahlreiche betroffene und besorgte Schüler bei der eingerichteten Krisenhotline. Ein Sprecher des Regierungspräsidiums Stuttgart sagte auf ddp-Anfrage in Stuttgart, seit Beginn des Angebots am Morgen um 7.30 Uhr seien bereits 600 Anrufe eingegangen. Am Mittwoch hätten bereits rund 2000 Menschen bei der Hotline unter der Nummer 0711 904-40149 angerufen.

++ 11.20 Uhr: Laut Medienberichten ermittelt die Polizei gegen den Vater des 17-jährigen Amokläufers. Es bestehe der Verdacht, dass der Sportschütze gegen das Waffengesetz verstoßen habe. Die Ermittler deuten zudem an, dass sie erste Hinweise auf ein Tatmotiv gefunden hätten.

++ 11.04 Uhr: Inzwischen haben drei Verletzte das Krankenhaus nach Angaben der Polizei wieder verlassen. Sie seien bereits am Mittwochabend entlassen worden, sagte Polizeisprecher Klaus Hinderer.

++ 10.50 Uhr: Nach und nach sickern weitere Details zu den Motiven des 17-jährigen Tim K. durch. Auf den Computern des 17-jährigen Exschülers der Realschule wurde nach seinen Angaben ein Kampfspiel, eine Variante der "Counterstrike"-Spiele, gefunden. Darin sei ein Teil des Motivs für den Amoklauf zu sehen. "Das Motiv hängt mit dem Internet zusammen", sagte Polizeisprecher Klaus Hinderer am Donnerstag in Waiblingen.

++ 10.43 Uhr: Jetzt gibt es Meldungen, dass in der Albertville-Realschule auf unbekannte Zeit der Unterricht ausfällt. Die Schüler werden in der naheliegenden Stadthalle psychologisch betreut, soweit sie zum Unterricht kommen konnten, berichtete Brenner. Der baden-württembergische Kultusminister Helmut Rau sagte: "Wir werden diejenigen betreuen, die gezielte Betreuung brauchen."

++ 10.40 Uhr: Nach dem Amoklauf an einer Winnender Schule fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rund 1600 zusätzliche Schulpsychologen für Baden-Württemberg. Derzeit sei statistisch gesehen ein Psychologe für mehr als 16.000 Schüler zuständig, sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz der Nachrichtenagentur ddp. Nötig sei aber ein Psychologe für maximal 1000 Schüler.

++ 10.25 Uhr: Der nordrhein-westfälische Innenminister Dr. Ingo Wolf hat für heute Trauerbeflaggung für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen, angeordnet. "Damit geben wir unserer tiefen Betroffenheit über die schrecklichen Ereignisse in
Wendlingen Ausdruck", erklärte der Innenminister in Düsseldorf.

++ 10.09 Uhr: Der Rektor der Realschule gab während des Amoklaufs eine verschlüsselte Warnung über die Lautsprecheranlage. "Frau Koma kommt" habe er gesagt, berichtete eine Schülerin am Mittwochabend im ZDF. "Das heißt ja Amok rückwärts." Die Lehrerin habe die Tür des Klassenzimmers abgeschlossen.

++ 10.07 Uhr: In Tim K.s Zimmer seien Spiele wie "Counterstrike" gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher. Es seien zudem Softair-Waffen entdeckt worden. Bei der Untersuchung seines Computers seien auch Hinweise auf mögliche Motive gefunden worden. Genauere Angaben dazu wollte er nicht machen. Am frühen Nachmittag wollten die Ermittler sich genauer zum möglichen Motiv des Blutbads äußern.

++ 9.56 Uhr: Die für 11.00 Uhr angekündigte Pressekonferenz der Polizei in Waiblingen zum Amoklauf verschiebt sich um voraussichtlich mehrere Stunden.

++ 9.27 Uhr: Es gibt offenbar erste Hinweise auf das Motiv des Schützen. Es lägen Anhaltspunkte zu der Tat vor, sagte der Waiblinger Polizeichef Ralf Michelfelder im ZDF-"Morgenmagazin". Während der ganzen Nacht sei das Umfeld des Täters ausgeleuchtet worden. Am Tatort wurden unterdessen die kriminaltechnischen Untersuchungen fortgesetzt. Dabei werde die örtliche Polizei von Beamten des Bundeskriminalamts (BKA) unterstützt, sagte ein Polizeisprecher. Er erklärte zugleich, dass im Zimmer des 17-jährigen Täters zahlreiche "Ballerspiele" für Computer gefunden worden, darunter "Counter-Strike". Der Polizeisprecher schränkte allerdings ein, dass solche Spiele inzwischen zum Alltag von Jugendlichen gehörten.

++ 9 Uhr: Auch Baden-Württembergs Kultusminister Helmut Rau (CDU) war im "ZDF-Morgenmagazin". Er sagt, dass man über weitere Sicherheitsmaßnahmen an Schulen nachdenken müsse. Man könne Schulen aber nicht zu Festungen ausbauen, sagte er. Es gebe auch kein Patentrezept, um eine solche Tat zu verhindern.

++ 7.55 Uhr: Im Morgenmagazin ist Ralf Michelfelder, der Polizeichef von Waiblingen. Er sagt, dass es erste Anhaltspunkte für ein Motiv des 17-Jährigen gibt. Mehr Details soll es auf einer Pressekonferenz geben. Diese soll um 11 Uhr stattfinden.

++ 7.49 Uhr: Die Polizeisprecherin in Waiblingen sagt, dass es nach der Tat noch neun Verletzte gibt. Unter den Verletzten seien fünf Schüler, zwei Lehrer und zwei Polizisten. Lebensgefahr bestehe bei keinem von ihnen.

++ 6 Uhr: Der Blick in die Presse. In zahlreichen Zeitungen ist die Diskussion um die Konsequenzen aus der Tat entbrannt. Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft GdP, Konrad Freiberg, sagte, es gebe keinerlei Veranlassung, das Waffenrecht in Deutschland zu verschärfen. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), brachte den Einsatz von Metalldetektoren an Schulen ins Gespräch. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, forderte mehr psychologisches Personal an Schulen. Der Präsident der Deutschen Stiftung für Verbrechensbekämpfung, Hans-Dieter Schwind, forderte ein totales Verbot von Computer-Gewaltspielen sowie eine weitere Verschärfung des Waffenrechts. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt forderte nach dem Amoklauf eine "Allianz gegen Gewalt und Verrohung". Alle relevanten gesellschaftlichen Kräfte müssten sich daran beteiligen, sagte er. "Wir müssen endlich auf breiter Front gegen die Tendenzen der Verrohung antreten."

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