Busunglück auf der A9 in Bayern Herrmann beklagt sich über Verhalten von Autofahrern

Münchberg · Nach dem Bus-Unfall auf der A 9 kritisiert Bayerns Innenminister Herrmann einige Autofahrer und wirft ihnen ein "völlig unverantwortliches Verhalten" vor. Große Fahrzeuge der Einsatzkräfte hätten ihretwegen wertvolle Zeit verloren.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (l.) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) an der Unfallstelle.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (l.) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) an der Unfallstelle.

Foto: dpa, mbk gfh

Sie hätten es damit den Rettern erschwert, zur Unglücksstelle zu kommen, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag am Ort des Unglücks nahe Münchberg in Oberfranken. Nach einem Unfall sei "sofort eine Rettungsgasse zu bilden — und zwar so, dass ein Lkw durchkommen kann", sagte Herrmann. Er betonte, dass "so schnell wie irgendmöglich Hilfe geleistet" worden sei. Aber weil die Rettungsgasse nicht breit genug war, hätten vor allem die großen Einsatzfahrzeuge wertvolle Zeit verloren. Auf der Gegenfahrbahn hätten außerdem einige Gaffer beinahe weitere Unfälle verursacht.

Zehn Minuten nach der Alarmierung seien die Rettungskräfte am Ort des Geschehens gewesen — doch da sei die Hitze des Feuers bereits so groß gewesen, dass kein Feuerwehrmann mehr an den Bus herantreten konnte, sagte Herrmann weiter. Diese Situation, nicht mehr helfen zu können, sei für die allesamt ehrenamtlichen Feuerwehrleute extrem hart gewesen. Eigentlich sei es nur ein leichter Auffahrunfall gewesen. Warum sich der Brand so schnell und mit solch dramatischen Folgen entwickelt habe, müsse nun aufgeklärt werden. Etwa 100 Polizisten und mehr als 150 Rettungskräfte sowie fünf Hubschrauber waren an dem Einsatz beteiligt.

Der Reisebus war kurz nach 7.00 Uhr nahe Münchberg im Landkreis Hof, rund 30 Kilometer von der Landesgrenze zu Thüringen entfernt, bei sich stauendem Verkehr auf einen Sattelzug geprallt und komplett ausgebrannt. Von dem Fahrzeug blieb nur ein verkohltes Wrack übrig. 18 Menschen kamen ums Leben, 30 weitere wurden verletzt.

(wer/dpa)
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