Polizei-Einsatz in Salzgitter Mann lässt ein Jahr pausenlos das Wasser laufen

Salzgitter · Ein offenbar psychisch kranker Mann hat im niedersächsischen Salzgitter in einem Jahr mehr als sieben Millionen Liter Wasser verbraucht. In seiner Wohnung lief pausenlos der Wasserhahn. Als die Polizei bei ihm klingelte, musste sie Reizgas einsetzen.

 Rund 44.000 Liter Wasser verbraucht ein Deutscher im Jahr. (Symbolbild)

Rund 44.000 Liter Wasser verbraucht ein Deutscher im Jahr. (Symbolbild)

Foto: dpa, Jochen Eckel

Wasserversorger und Hausverwaltung hatten die Polizei um Hilfe gebeten, weil es Nachzahlungsforderung in Höhe von 10.000 Euro gab. Bei dem Einsatz in der Wohnung des Mannes verletzte er drei Beamte.

Demnach gab es Hinweise auf einen Wasserschaden in den Räumen des polizeibekannten Manns in einem Mehrfamilienhaus. Vor seiner Tür konnten die Beamten lautes Rauschen hören, der Mann weigerte sich aber zu öffnen. Aus Gründen der Gefahrenabwehr drangen die Polizisten mit einem Schlüsseldienst in die Wohnung vor.

Nur unter Reizgaseinsatz und "mit großen Mühen" hätten vier Polizisten den sich heftig wehrenden Mann überwältigen können, berichtete die Polizei. Dabei habe dieser drei Beamte im Alter zwischen 23 und 31 Jahren leicht verletzt. Der Bewohner kam nach einer ärztlichen Begutachtung in ein psychiatrisches Krankenhaus.

Ersten Erkenntnisse zufolge ließ der 31-Jährige ein Jahr lang Wasser in Waschbecken, Badewanne und Toilette laufen. Außerdem hatte er nach Feststellung der Einsatzkräfte auch die Abflüsse manipuliert. Ohne Eingreifen wären "immense Folgeschäden" für das gesamte Gebäude entstanden, teilten die Ermittler weiter mit.

Zur Höhe der Sachschäden lagen der Polizei keine Hinweise vor, die offene Wasserrechnung betrug allerdings rund zehntausend Euro. Vor Ort habe außerdem der Bewohner der Wohnung unter den Räumen des Manns den Hausmeister darauf aufmerksam gemacht, dass Wasser von seiner Decke tropfe.

Den statistischen Durchschnittswert von rund 44.000 Liter pro Kopf und Jahr hat der 31-Jährige jedenfalls weit übertroffen.

(ate/dpa/afp)
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