Gefährliche Aktion geht schief 14-Jährige klammert sich an Zug – bei Tempo 100 und eisigem Fahrtwind

Hannover · Eine gefährliche Aktion von Jugendlichen aus Sachsen-Anhalt ist schief gegangen. Eine 14-Jährige verpasste den Absprung von einem Güterzug und musste bei Minusgraden auf dem Trittbrett ausharren.

 Das Blaulicht auf einem Fahrzeug der Polizei leuchtet in der Dunkelheit. (Symbolfoto)

Das Blaulicht auf einem Fahrzeug der Polizei leuchtet in der Dunkelheit. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Bei Minusgraden hat sich eine 14-jährige blinde Passagierin aus Sachsen-Anhalt fast eine Stunde lang außen an einem Güterzug auf seinem Weg in Richtung Niedersachsen festhalten müssen. Nach Angaben der Bundespolizei in Hannover hatte sich die Jugendliche in der Nacht auf Montag bei Magdeburg gemeinsam mit mehreren Begleitern auf ein Trittbrett eines haltenden Güterzugs gestellt. Im Gegensatz zu den anderen verpasste sie den Absprung.

Daraufhin musste sich die 14-Jährige bei hundert Stundenkilometern und einer Lufttemperatur von minus dreieinhalb Grad Celsius während der nächtlichen Fahrt durch Sachsen-Anhalt und Niedersachsen im eisigen Wind an einen Haltegriff klammern, bis der Güterzug bei Cremlingen kurz vor Braunschweig wegen einer Baustelle hielt. "Stark unterkühlt, völlig verschmutzt und mit nur noch einem Schuh" habe das Mädchen bei dem Lokführer an die Tür geklopft, berichteten die Beamten.

Demnach war die schwer gezeichnete Jugendliche anschließend nicht mehr in der Lage, ohne fremde Hilfe von der Lok herunterzusteigen. Sie wurde in einem Krankenhaus versorgt, während die Bundespolizei ihre Eltern informierte. Vorsichtshalber suchten die Beamten den Zug nach weiteren blinden Passagieren ab. Sie fertigten zudem eine Strafanzeige und wiesen darauf hin, dass wegen der Verspätungen auch Schadenersatzforderungen auf das Mädchen zukommen könnten.

(chal/AFP)
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