Prozess in Hamburg Mutter soll Kleinkind Kot und Urin gespritzt haben

Hamburg · Eine 30-Jährige steht ab September vor dem Hamburger Landgericht, weil sie ihrem Kind mehrfach Bakterien-verseuchtes Wasser gespritzt haben soll.

Die Anklage lautet auf Verletzung der Erziehungspflicht, gefährliche Körperverletzung und Misshandlung Schutzbefohlener. Der Prozess beginnt am 21. September, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag bestätigte.

Nach Berichten des "Hamburger Abendblatts" und des NDR soll die Frau aus Schleswig-Holstein ihrem dreijährigen Sohn mehrfach eine Mischung aus verdünntem Kot, Urin, Speichel und abgestandenem Wasser gespritzt haben. Das Kind sei so schwer krank geworden, dass es über Monate im Krankenhaus lag. Zeitweise habe der Junge auf der Intensivstation in Lebensgefahr geschwebt. Die Ärzte hätten eine Leukämie vermutet, bis Flaschen mit der verseuchten Lösung gefunden wurden. Die Mutter soll an einer psychischen Erkrankung leiden.

"Wir gehen davon aus, dass das der Hintergrund der Tat ist", sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach. In der Hauptverhandlung werde dazu sicherlich ein Gutachter Stellung nehmen. Sollte sich die Vermutung bestätigen, könnte die Frau vermindert schuldfähig sein.

(dpa)
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