Halberstadt 670 Anwohner müssen nach Explosion in Haus ausquartiert werden

Halberstadt · Nach der Explosion in einem Einfamilienhaus in Halberstadt haben Hunderte Anwohner ihre Wohnungen verlassen müssen. Sie sollten die Nacht zum Montag in Ausweichquartieren verbringen, weil am Ort des Geschehens große Mengen an Chemikalien gefunden worden sind.

 Fahrzeuge der Polizei parken an einer Straßensperre am Straßenrand in Halberstadt.

Fahrzeuge der Polizei parken an einer Straßensperre am Straßenrand in Halberstadt.

Foto: dpa/Tom Wunderlich

Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Kurz nach Mitternacht war in dem Haus etwas explodiert. Fenster und Türen wurden beschädigt. Ein 43 Jahre alter Mann, der sich allein im Gebäude befand, wurde schwer verletzt. Er lag nach Angaben der Polizeisprecherin am Sonntag im künstlichen Koma.

Die Evakuierung betraf nach Angaben der Stadt rund 670 Menschen. Sie bleibe über Nacht bestehen, sagte eine Polizeisprecherin am Abend. Für die Menschen, die keine privaten Quartiere finden, hat die Stadt eine Unterkunft in einem Freizeit- und Sportzentrum vorbereitet. Sie rechnete dort mit etwa 200 bis 300 Menschen.

Am Vormittag hatte die Polizei einen Radius von 300 Metern um das Einfamilienhaus gesperrt, weil die von den gefundenen Substanzen ausgehende Gefahr unklar war. Auch der Verkehr auf der Bundestraße 81 war unterbrochen.

Experten von Landeskriminalamt und Feuerwehr waren am Sonntagabend dabei, die gefundenen Substanzen zu untersuchen. Mit einem schnellen Ergebnis rechnete die Polizeisprecherin nicht, die Bestimmungen seien aufwendig. Zu klären ist auch, wie die Chemikalien abtransportiert werden können.

Im Februar vergangenen Jahres war ein 84-Jähriger nach einer Explosion in einem Doppelhaus in Halberstadt gestorben. Eine manipulierte Gasleitung im Keller wurde als Unglücksursache ausgemacht.

Die Stadt Halberstadt im Vorharz hat rund 40.000 Einwohner.

(felt/dpa)
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