Bislang keine Reue gezeigt Hagener Parkplatz-Mord: "Wir sind die Mörder"

Hagen (rpo). Der brutale Mord an einem 14-jährigen Mädchen auf einem Parkplatz in Hagen ist offenbar aufgeklärt. Die beiden 17 und 20 Jahre alten Männer, die sich am Montagabend bei der Polizei meldeten, haben die Tat gestanden. Reue zeigten sie bislang nicht.

<P>Hagen (rpo). Der brutale Mord an einem 14-jährigen Mädchen auf einem Parkplatz in Hagen ist offenbar aufgeklärt. Die beiden 17 und 20 Jahre alten Männer, die sich am Montagabend bei der Polizei meldeten, haben die Tat gestanden. Reue zeigten sie bislang nicht.

Dies sagte Staatsanwalt Bernd Maas am Dienstag in Hagen. Der 17-Jährige und der 20-Jährige hätten sich mit den Worten "Wir sind die Mörder!" auf der Polizeiwache im sauerländischen Werdohl gemeldet. Bei der Vernehmung der beiden türkischstämmigen Tatverdächtigen und des schwer verletzten, zweiten Mädchens hätten sich die Vorwürfe erhärtet. Die 13-Jährige befinde sich inzwischen auf dem Wege der Besserung.

Ein Motiv ist nach Angaben von Maas noch unklar. Nach Angaben des Hauptbeschuldigten, dem 20-jährigen Baris F., soll Eifersucht eine Rolle gespielt haben. Die Staatsanwaltschaft bezweifelt diese Aussage allerdings. Der genaue Tathergang werde derzeit noch geprüft.

Noch im Laufe des Dienstags sollten die beiden Beschuldigten dem Haftrichter vorgeführt werden. Der 20-Jährige muss sich wegen Totschlags und versuchten Mordes verantworten, sein jüngerer Komplize Fatih G. kommt wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft.

Ausflug nach Köln gemacht

Die mutmaßlichen Täter aus dem nordrhein-westfälischen Neuenrade hatten mit den beiden Mädchen am Sonntag einen Ausflug mit einem Pkw nach Köln gemacht, nachdem sich das Quartett erst einen Tag zuvor in Lüdenscheid kennen gelernt hatte. Bei der Rückfahrt sei es dann zu der "exaltierten Tat" gekommen, sagte Maas. Nachdem die Jugendlichen die Autobahnausfahrt der A 45 nach Lüdenscheid verpasst hatten, fuhren sie in Hagen-Süd ab. Dort kam es auf einem Pendler-Parkplatz zu dem Verbrechen.

Nach Angaben von Baris G. verließen er und die 14-Jährige, mit der er angeblich ein sexuelles Verhältnis hatte, dort das Auto. Anschließend kam es zu einem Beziehungsstreit, weil das Mädchen ihrem Bekannten vorwarf, dass er sich auch für andere Frauen interessiere. Dabei soll das spätere Opfer den 20-Jährigen unter anderem als "Hurensohn" bezeichnet haben. Dem Beschuldigten zufolge soll das Mädchen dann ein Messer aus dem Kofferraum genommen und auf ihn eingestochen haben. Dabei habe er der 14-Jährigen die Waffe entwunden und in einem Akt der Notwehr auf das Mädchen eingestochen. Der Staatsanwalt bezweifelt allerdings diese Version - das Mädchen erlitt bei dem Verbrechen mehr als 30 Stiche in Bauch, Hals und Rücken.

Unterschiedliche Aussagen über den Tathergang

Anschließend soll Baris G. seinen Bekannten, der während der Tat mit dem zweiten Mädchen im Auto gewartet hatte, dazu aufgefordert haben, die 13-Jährige mit einem weiteren Messer zu erstechen, um sie als Zeugin zu beseitigen. Deshalb sei man mit dem Mädchen ausgestiegen. Vor dem Auto sollen dann beide Beschuldigte auf die 13-Jährige eingestochen haben. Über den Tathergang existieren derzeit noch unterschiedliche Aussagen. Anschließend flüchteten die beiden jungen Männer in dem Glauben, das Mädchen getötet zu haben.

Die 13-Jährige konnte sich schwer verletzt an eine Straße retten und einen Autofahrer anhalten. Der alarmierte schließlich die Polizei. Die Beschuldigten stellten sich am Abend der Polizei. Nach Angaben des Staatsanwalts sollen sie bislang keine Reue gezeigt haben.

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