Erdrutsch in Sachsen-Anhalt Häuser in der Erde versunken

Bernburg (RPO). Bei dem heftigen Erdrutsch am Samstagmorgen im Harzvorland in Sachsen-Anhalt sind ein Einfamilienhaus komplett und ein gegenüberliegendes Mehrfamilienhaus zur Hälfte im Erdreich verschwunden. Die Häuser der Gemeinde Nachterstedt sind in einen See gerutscht. Mehrere Menschen werden vermisst.

Häuser rutschen in Erdkrater
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"Das Ausmaß der Katastrophe ist unvorstellbar", sagte die Sprecherin des Salzlandkreises Ursula Rothe. Ihr zufolge verschwand in dem Gebiet ein Areal von 350 mal 150 Meter im Concordia See, einem gefluteten Braunkohle-Tagebau. Die genaue Unglücksursache war zunächst unklar.

Derzeit würden zwei Personen, ein Mann und eine Frau, vermisst, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord. Die Behörden gehen davon aus, dass sie während des Einsturzes schliefen und ums Leben kamen. Eine andere Quelle berichtet nach wie vor von drei Vermissten.

150 Retter sind im Einsatz

Ein Haus, in dem zwei Ehepaare leben, sei komplett versunken, sagte die Sprecherin. Drei der vier Bewohner würden vermisst. Ein weiteres Mehrfamilienhaus sei zur Hälfte weggerissen. Die betroffenen Bewohner seien im Urlaub.

Etwa 150 Feuerwehrleute und Rettungskräfte waren im Einsatz. Der Notruf war um 5.40 Uhr bei der Feuerwehr eingegangen. In der Nacht hatte es heftige Regenfälle gegeben. Ein Zusammenhang mit dem Unglück sei aber eher unwahrscheinlich, hieß es.

24 Menschen wurden aus Häusern im Umkreis evakuiert. Weitere 40 brachten sich selbst in Sicherheit. Das ehemalige Tagebaugebiet rund um den Concordia See ist eine beliebte Urlaubsregion mit vielen Ferienhäusern. Auch ein Aussichtspunkt wurde weggeschwemmt.

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(AP)
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