"Feucht und windig" Großbritannien sucht ein Motto und findet sich selbst

London (RPO). Kegelvereine haben eins. Fußballvereine sowieso. Sogar einige Staaten haben sich beizeiten eins verpasst. Die Rede ist von einem Motto. Denken wir nur an Frankreichs "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit". Politisch nicht ganz unbelastet, dennoch ein echter Dauerbrenner. Das schafft Begehrlichkeiten. Zum Beispiel in England.

 Gordon Brown macht sich erstens Sorgen und sucht zweitens ein Motto.

Gordon Brown macht sich erstens Sorgen und sucht zweitens ein Motto.

Foto: POOL, AFP

Premierminister Gordon Brown kam auf die Idee, wie kürzlich die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. Droht Großbritannien doch zu zerfasern. Die Schotten streben nach Eigenständigkeit, die Waliser auch. Von den Nordiren gar nicht zu reden. Der Ausweg: Ein Motto soll das Zusammengehörigkeitsgefühl steigern. Auf Schalke ("Ein Leben lang, Königsblau ein Leben lang") oder auf US-Dollar-Noten ("In God we trust") funktioniert es ja auch. Der Plan des Premiers sah vor: Alle Untertanen machen sich kräftig Gedanken und lassen dann eine Bürgerjury entscheiden. Der Plan ging tendenziell nach hinten los.

Die Briten reagierten nämlich wie immer: trocken-lustig, lustig-trocken. Und so forderte die angesehene Tageszeitung "Times" ihre Leser auf, dem Premier doch mal ein paar Vorschläge zu schicken. Natürlich mit dem nötigen Ernst. Unter den Ergebnissen sind einige Perlen.

"Feucht und windig" schickte ein Leser ein. "Einst mächtiges Empire, kaum gebraucht", dichtete ein anderer. Mit dem Slogan "Trinken, Tod und Steuern" erfand ein Leser gar eine gesellschaftspolitische Anklage. Der vielleicht schönste Slogan: "Wir sind Briten, wir machen keine Mottos".

Gordon Browns Plan treibt also humoristische Blüten. Wer mag, kann dies auch online nachlesen. Auf der Webseite der "Times" wird weiter diskutiert.

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