Greenpeace untersucht Angebot bei neun Ketten Supermarkt-Fleisch stammt zu 88 Prozent aus problematischer Tierhaltung

Hamburg · Laut Greenpeace stammt das meiste Fleisch in deutschen Supermarkten aus problematischer Haltung. Am häufigsten sei eine „enge Stallhaltung“ vertreten. Die Organisation will am Samstag mit Protestaktionen auf die Folgen der Billigfleisch-Produktion aufmerksam machen.

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert, dass in deutschen Supermärkten zu viel „Billigfleisch“ verkauft wird.

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert, dass in deutschen Supermärkten zu viel „Billigfleisch“ verkauft wird.

Foto: Tobias Seifert / NGG

Frisches Fleisch im Supermarkt stammt einem Bericht zufolge zu fast 90 Prozent aus problematischer Tierhaltung. Eine Untersuchung der Umweltorganisation Greenpeace bei neun großen Ketten habe ergeben, das rund 88 Prozent des Frischfleisches aus „prekären Viehhaltungsbedingungen“ kam, berichtete der „Spiegel“ am Freitag vorab. Unter den untersuchten Lebensmittelhändlern waren demnach Aldi, Lidl, Rewe und Edeka.

Konsumenten würden fast nur Produkte aus qualvoller Billigproduktion angeboten, sagte die Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Stephanie Töwe dem Magazin. „Von Tierwohl reden, aber das Sortiment mit Tierleid-Produkten zu bestücken, statt Bauern faire Preise für eine bessere Produktion zu zahlen, das passt nicht zusammen.“

Viele Einzelhändler gäben für ihre Eigenmarken inzwischen freiwillig die in vier Stufen gegliederte Haltungsform auf der Verpackung an. Dabei dominierten allerdings die Stufen eins und zwei, die für eine „enge Stallhaltung“ stünden. Diese Haltungsformen seien zwar legal, Greenpeace stufe sie aber als tierschutzwidrig ein.

Die Organisation kündigte für Samstag Protestveranstaltungen in 55 Städten an. Dort will Greenpeace nach Angaben vom Freitag vor Supermärkten über die Folgen der Billigfleisch-Produktion für Tiere, Umwelt und Klima aufklären. Wer sich als Kunde für weniger Tierleid einsetzen wolle, könne eine Greenpeace-Protestkarte an die Leitung seines Supermarktes ausfüllen.

(c-st/AFP)
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