Kongress in Berlin Greenpeace stört mit angeblich echtem Atommüll

Berlin (RPO). Mit angeblich echten Atommüllfässern hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace bei einer Expertentagung für erhebliche Aufregung gesorgt.

 Ein Feuerwehrmann misst die Strahlung an einem von Greenpeace-Aktivisten aufgestellten Fass.

Ein Feuerwehrmann misst die Strahlung an einem von Greenpeace-Aktivisten aufgestellten Fass.

Foto: ddp, ddp

Etwa 50 Aktivisten blockierten am Mittwoch mit den Fässern den Eingang zum Hotel "InterContinental", wo die Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Anwesenheit von Kanzlerin Angela Merkel einen Kongress abhielt. Die Polizei ließ die Fässer abtransportieren und sperrte den Vorplatz des Hotels ab. Angeblich sollten die Fässern kontaminierte Erde aus Tschernobyl enthalten.

Greenpeace-Aktivisten hatten die Polizei zuvor auf die angeblich radioaktiv verseuchten Fässer hingewiesen. "Alle Fässer werden im Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung auf Kontaminierung untersucht", sagte Polizeisprecher Klaus Schubert der Nachrichtenagentur AP.

Ein Ergebnis der Untersuchung werde wahrscheinlich erst in den nächsten Tagen vorliegen. Da das Hotel keinen Strafantrag auf Hausfriedensbruch gestellt habe, hätten die Demonstranten weiter vor dem Eingang demonstrieren dürfen.

Der Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling sagte, die Fässer mit kontaminierter Erde aus der Nähe des Atomkraftwerks Tschernobyl sollten der Bundeskanzlerin eine Warnung vor den Risiken der Kernenergie sein.

"Frau Merkel und die Stromkonzerne machen hier einen schmutzigen Deal. Sie wollen alte und unsichere Reaktoren länger laufen lassen und die erneuerbaren Energien zurückdrängen", kritisierte er. In den Spezialbehältern habe die rund zweieinhalb Kilogramm schwere Bodenprobe keine Gefährdung für Menschen in der Umgebung dargestellt.

(AP)
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